Wer weder Schlaf noch Ruhe braucht, freut sich. Morgens müssen wir früher aufstehen, manche wieder im Dunkeln. Abends machen die Leute draußen eine Stunde länger Krach. Insbesondere für die ach so wichtigen Kampfjetübungen über unseren Köpfen in der Dunkelheit bedeutet das, dass sie eine Stunde später anfangen und somit eine Stunde später enden. Der Wecker am nächsten Morgen weckt uns gnadenlos eine Stunde früher. Schule und Arbeitgeber kennen ebenfalls keine Gnade.
Ilse Aigner will diesen Unsinn der Zeitumstellung abschaffen. Aber obacht: Es gibt Leute, die sich mit dem Spruch „Da kann man abends so schön draußen sitzen“ eine dauerhafte Sommerzeit wünschen. Zugegeben, für Schwarzarbeiter am Bau ist eine zusätzliche Stunde Tageslicht sehr praktisch. Aber für den Rest? Für die, die morgens früh zur Arbeit müssen? Für die, die eben nicht abends „so schön draußen sitzen können“, weil rücksichtslose Kampfjetpiloten am Himmel toben? Für die, deren kleine Kinder nicht einschlafen, weil es eine Stunde länger hell, warm und laut ist – nicht nur von Kampfjets, sondern auch von grölenden Alkoholkennern, Motorradfahrern und abendlichen Rasenmähern?
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