Jeder weiß, dass ohne die Drehscheibenfunktion der US Air Base Ramstein die völkerrechtswidrigen Angriffskriege der USA in bestimmten Teilen der Welt so nicht möglich wären. Auch die Bundesregierung weiß das. Die Frage für die US-Helfershelfer in Berlin ist immer wieder: Wie windet man sich da raus und erspart sich den Aufenthalt im Knast, ohne seine kriegerischen Herren kritisieren oder gar stoppen zu müssen? Im Fall der Angriffskriege zog folgende Finte: Im Grundgesetz seien Vorbereitungen zu Angriffskriegen verboten. Aber doch nur die Vorbereitungen, nicht die tatsächliche Kriegsführung. Und das Volk fiel darauf rein und vergaß.
Nun weiß jeder, dass die US-Drohnenmorde über Kommunikationsanlagen in Ramstein laufen. Die Bundesregierung weiß, dass sie nicht so tun kann, als wüsste sie von nichts. Schließlich weiß sie ja auch, wie sie deutsche Steuergelder dorthin bekommt und alles gegen die Interessen der dort lebenden Bundesbürger tut, damit das US-Militär ein neues Schnüffelzentrum („Hospital“) inkl. Satellitenanlagen ungestört auf Kosten vieler Hektar Wald aufstellen kann. Das Zauberwort heißt „überspezifisches Dementi“: Man fasst die Aussage so eng, dass sie halbwegs stimmt, und hofft, dass keiner merkt, dass der eigentliche Vorwurf dadurch gar nicht entkräftet wird. Die Tagesschau berichtet:
Die Bundesregierung erklärte auf Anfrage, die US-Regierung habe ihr versichert, „dass von amerikanischen Stützpunkten in Deutschland Einsätze bewaffneter ferngesteuerter Luftfahrzeuge weder geflogen noch befehligt werden“.
Dies ist ein klassisches überspezifisches Dementi, das auf die Vorwürfe gar nicht eingeht und einen konstruierten Sonderfall dementiert. Die Bundesregierung widerspricht daher nicht, die über Ramstein gesteuerten US-Drohnenmorde zu dulden und sogar zu fördern, z.B. mit Steuergeldern und der Überflugerlaubnis für US-Transportflugzeuge.
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