Es kommt in den letzten Wochen so manches zusammen: die vollkommen überdrehte Bundesluftwaffe aus Büchel und Nörvenich, die US-Herrenmenschen, die uns als niederes Leben ansehen, die Einsicht der Menschen am Boden, dass nicht für die Verteidigung sondern für Angriffskriege geübt wird – und ein klein wenig unsere Aufklärungsarbeit über die Schweinereien, die Militär und militärnahe Politiker auf Kosten unserer Gesundheit Tag für Tag und Jahr für Jahr aushecken, treiben, protegieren und unter den Teppich zu kehren versuchen. Wieder finden wir einen neuen Namen in unserer Eingangspost. Wir freuen uns weiterhin über jeden, der sich beschwert und uns Kopien zur Veröffentlichung zukommen lässt.
Die folgende Beschwerde kommt von einer Dame aus der Südpfalz. Sie wohnt zwischen Neustadt an der Weinstraße und Landau. Die Region gehört wie die Westpfalz und das nördliche und östliche Saarland zum Lärmghetto unter dem Übungsluftraum TRA LAUTER, den sich das Militär zusammen mit dem Verteidigungs- und dem Verkehrsministerium ermauschelt hat – selbstverständlich ohne das Recht der Bürger auf Lärmschutz zu berücksichtigen. Die Kommunikation mit Ministerien läuft immer nach dem gleichen Muster ab: erst freundliches Märchenerzählen und Hinweis, dass man nicht zuständig sei, danach geht’s ab auf Tauchstation – jedenfalls gegenüber den Bürgern. Den US-Herren dagegen rennt man gerade in Rheinland-Pfalz hörig die Bude ein und fragt, was man ihnen denn Gutes tun könne.
To: bundeskanzler@bundeskanzler.de, malu.dreyer@stk.rlp.de Sent: Friday, April 11, 2014 Cc: ursula.vonderleyen@bundestag.de Subject: Fluglärm über der Südpfalz Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel, sehr geehrte Frau Ministerpräsidentin Dreyer, mein Mann und ich sind vor fünf Jahren aus Mainz vor dem Fluglärm des Flughafens Frankfurt am Main in die Südpfalz geflohen. Ganz sicher hätten wir in unserem Alter den Umzug nicht gewagt, wenn wir geahnt hätten, was auf uns zukommt. Seit Jahren fühle ich mich durch den extremen militärischen Fluglärm übender Kampfjets (TRA Lauter und Polygone) stark belästigt. Vergeblich habe ich mich in dieser Zeit mehrfach beim rheinland-pfälzischen Innenministerium, bei der Bundesluftwaffe, dem Bundesverteidigungsministerium und verschiedenen Abgeordneten per Telefon und Mail über den infernalischen Lärm und die damit verbundene Luftverschmutzung beschwert. Mittlerweile bekomme ich z.B. vom Büro des rheinland-pfälzischen Innenministers noch nicht einmal mehr eine Eingangsbestätigung, geschweige denn eine Antwort. Was sich in den letzten Wochen über unserer Region abspielt, spottet jeder Beschreibung. Tagsüber – besonders gerne in der Mittagszeit – etliche und sehr laute Überflüge von Düsenjets, abends das gleiche bis 22 Uhr!!! Einwohner und Touristen werden gequält. Viele Urlauber haben mir schon gesagt: „Ja, wenn wir das gewusst hätten…“ Sorgen Sie bitte dafür, dass die Bewohner der Südpfalz nicht ständig von den übenden Kriegsmaschinen belästigt und krank gemacht werden. Wir haben einen Anspruch auf unsere Gesundheit, die nachweislich unter Fluglärm leidet. Mit freundlichen Grüßen (Name ist der Red. bekannt)
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