Von unserem Vorstandsmitglied Doris Emrich
Wenn es um ganz außergewöhnliche Events geht, sind unsere US-Zwangsfreunde sehr kreativ. So fand am Samstag, 17. Mai 2014, ein „Tag der offenen Tür“ der Militärpolizei (MP) auf der US-Air Base Ramstein statt. Da wir ja inzwischen den exzessiven Waffengebrauch und die fanatische Waffenliebe der US-Bürger kennen, mußte dies ja eine besondere Veranstaltung werden. In der SWR-Nachrichtensendung konnte der entsetzte Zuschauer feststellen, daß man Kinder – auch solche im Vorschulalter – mit Waffen hantieren ließ, ihnen deren Gebrauch – und wahrscheinlich auch Wirkung – erklärte. Zusätzlich durften Kinder mit Baseballschlägern auf Militärpolizisten in Schutzanzügen einprügeln.
Fassunglos sah ich mir dieses Szenario an. Um das Ganze noch unerträglicher zu machen, sprach eine amerikanische „Mom“ dumm-dreist lächelnd in die Kamera und meinte, man könne Kinder gar nicht früh genug mit Waffen vertraut machen, das wäre eine gute Sache hier. Ein anderer Besucher dieser perversen Show – wahrscheinlich ein gehirngewaschener GI – sprach das gleiche Lob für diese „Kinderbelustigung“ aus. In Anbetracht der unzähligen Morde, die in den letzten Jahren in diesem Bankrott-Land USA passiert sind, ist das eine Verhöhnung all der Opfer, die durch Kleinwaffen ums Leben kamen. Anderseits war dies mal wieder ein Beweis, daß nicht nur die Hirne der militärischen Kriegstreiber, sondern auch der meisten Zivilbewohner in den USA – leider auch Eltern – völlig zerstört sind! Wer mit einem Rest von Verantwortungsgefühl läßt sein Kind mit einer Waffe hantieren und versucht auch noch, ihm die natürliche Scheu vor solch einem Mordinstrument abzugewöhnen?
Wobei es ja schon ein kleiner Fortschritt ist, daß der SWR-Sender diesen Beitrag in all seiner Perversität überhaupt gesendet hat, muß ich auch der Pfarrerin Bianca Pfaff, die der Friedensinitiative Westpfalz angehört, ein großes Lob aussprechen. Ihre deutlichen Worte, die überraschenderweise auch eingeblendet wurden, waren eine Wohltat. Sie brachte zum Ausdruck, wie schrecklich sie solch eine Veranstaltung findet und wie gewissenlos es sei, Kinder dazu zu mißbrauchen! Von meiner Seite sei noch in aller Deutlichkeit vermerkt: Diese Horrorshow fand nicht etwa im Wilden Westen sondern auf deutschem Boden vor unserer Haustür statt. Wo bleibt auch hier der Aufschrei?
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