Mit bisher unveröffentlichtem Leserbrief unseres Lesers Heinz Göres
In der RHEINPFALZ vom 08.10.2014 war zu lesen, dass das US-Kommando für die US-Streitkräfte in Europa (EUCOM) seinen Soldaten empfiehlt, in der Freizeit keine Uniform zu tragen. Hintergrund sei (nicht lachen!) die Miliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak. US-Kriegsverbrecherversteher Hans-Joachim Redzimski von der RHEINPFALZ echauffiert sich dann auch gleich, dass die lieben US-Soldaten nicht mehr in der Öffentlichkeit in ihrer Uniform herumstolzieren werden. Dabei gehöre dieser Anblick doch „zum täglichen Leben und Miteinander“.
Die US-Armee, die es gewohnt ist, aus unangreifbarer Position – am besten aus der Luft oder mit Drohnen – massenhaft Menschen niederzumetzeln und ganze Landstriche mit Uranstaub zu verseuchen, habe Angst, dass es mal ein einzelner Sandalenträger bis hierhin schafft und einen einzelnen US-Soldaten tötet. Mut ist eben nicht ihr zweiter Vorname.
Sie haben also Angst. Aber nicht nur vor irgendwelchen einzelnen ihrer Opfer, denen sie vor ihren Augen die Familie zerfetzt haben, sondern auch vor uns. Die NSA schnüffelt uns aus, Obama treibt uns in Wirtschaftssanktionen gegen Russland auf unsere Kosten, die US-Armee beginnt einen Krieg nach dem anderen, unterstützt in der Ukraine Nazis, und viele erkennen, dass ein zukünftiger Krieg – gerne auch atomar – in Europa stattfinden soll, hier bei uns. Der weitere Anblick der als Besatzer empfunden US-Soldaten in Uniform könnte durchaus der Tropfen sein, der in Regionen mit vielen US-Soldaten das Fass zum Überlaufen bringt. Bereits jetzt werden US-Soldaten angesprochen und für ihr Tun kritisiert. Übergriffe auf US-Soldaten in Deutschland wären extrem demoralisierend, ein regelrechter Schock. Diese gilt es daher zu vermeiden. Unser Leser Heinz Göres hat einen Leserbrief an die RHEINPFALZ geschrieben, der wieder das Thema der menschlichen Schutzschilde aufgreift. Ähnliches gab es schon bei den Autokennzeichen¹. Der Leserbrief wurde allerdings noch nicht von der RHEINPFALZ veröffentlicht. Das macht nichts, denn wir sind ja auch noch da:
Von: Heinz Göres An: leserbriefe@rheinpfalz.de Kaiserslautern, den 11.10.2014 Sehr geehrte Damen und Herren, Es ist wahrlich rührend, wie man sich um die prekäre Sicherheitssituation der US-Militärangehörigen sorgt. Dabei übersieht man jedoch geflissentlich, dass gerade durch die US-Präsenz unweigerlich auch die Menschen in unserer Region - zusätzlich zur unerträglichen Belastung durch Dreck und Lärm verursacht vom US-Militär - auch noch zu Zielscheiben oder zumindest zu willkommenen Kollateralschäden verblendeter Attentäter werden können. Und ohne vergessen zu wollen, wer hier die Terroristen sind, so ist es doch interessant zu beobachten, wie hier mit zweierlei Maß gemessen wird: Wenn wieder einmal Aufständische in einem der zahllosen Krisenherde unter der Zivilbevölkerung untertauchen und diese so als "menschliche Schutzschilde" missbrauchen (zum Beispiel zum Schutz vor US-Luftschlägen), so wird diese Feigheit von den berufsbetroffenen Massenmedien laut beklagt. Wenn aber Soldaten der anderen kriegsführenden Partei versuchen, sich in der Zivilbevölkerung der "gastgebenden" Nation zu verstecken, um nicht zum allzu leichten Ziel (zum Beispiel von ISIS-Terroranschlägen) zu werden, dann beklagen die gleichen Journalisten die schlechte Sicherheitslage, welche die US-Militärs ja geradezu zu diesem Verhalten zwinge. Erst ein vollständiger Abzug der Amerikaner kann die Menschen in unserer Region von Fluglärm, Umweltverschmutzung und derartigen latenten Bedrohungen erlösen. Bis es soweit ist, bleibt uns nur zu hoffen, dass die Terroristen dieser Welt sich nicht gerade die Pfalz aussuchen, um ihren unheiligen Krieg vor die Haustür ihrer Gegner - und somit letztlich auch vor unserer eigene - zu tragen. Mit freundlichen Grüßen Heinz Göres (menschliches Schutzschild in Ausbildung)
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