Die letzten Monate treibt es das Militär schlimmer und schlimmer. Die Belastung wird größer, die gesundheitlichen Folgen für so manchen auch: Bluthochdruck, Tinnitus, Nervosität. Unsere Landespolitik fragt zaghaft nach Entlastungsmöglichkeiten (wie z.B. beim Treffen mit dem Militär in diesem Monat), gibt aber sofort auf, wenn das Militär von Flugmustern faselt, die man nur hier üben könne, oder von der weiten Strecke bis zur Nordsee, die man nicht täglich zurücklegen könne. Es fehlt offenbar das Herzblut, einfach mal nachzufragen, was das denn für geheimnisvolle Flugmuster sein sollen. Oder zu fragen, warum man die Jets nicht einfach zwei Wochen an die Nordsee verlagert. Schließlich waren die lieben US-Freunde auch wochenlang in Griechenland. Der Druck aus der Bevölkerung ist einfach noch zu gering. So weit, so schlecht.
Andererseits nehmen die Beschwerden zu. Und dem geneigten Leser wird auffallen, dass immer mehr Opfer des Kampfjetwahnsinns damit einverstanden sind, dass wir ihre Beschwerde mit Namen veröffentlichen. Wäre es letztlich nicht sogar schlechter, wenn das Militär nicht so dummdreist wäre, den Lärm bei uns überproportional zu konzentrieren? Hätten wir dann nicht einen Schrecken ohne Ende, weil der Leidensdruck für die hier lebenden Menschen nicht so groß wäre? Sehen wir Arroganz, Rücksichtslosigkeit und Dummheit des Militärs beim Vorbringen der angeblichen Gründe für die Lärmkonzentration als Chance. Diese Chance müssen wir aber auch nutzen. Wollt Ihr einen Advent voller Kriegslärm einer Handvoll Kampfjetpiloten oder Lebensqualität und Beschaulichkeit? Es liegt alleine an der Menge Eurer Beschwerden.
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