Leserbrief / Presseerklärung
Von unserem Leser Rainer Böß
Zur aktuellen Leserbrief-Debatte in der Nahe-Zeitung zum von der Nutzung des Truppenübungsplatzes Baumholder verursachten militärischen Fluglärm erklärt Rainer Böß, stellvertretender Vorsitzender der Kreistags-Fraktion DIE LINKE Birkenfeld und des Kreisverbandes:
Der Truppenübungsplatz bzw. das Bombodrom Baumholder ist ein Relikt aus nationalsozialistischer Zeit. Diejenigen, die heute im Kreis als „Kriegsgewinnler“ davon profitieren, nehmen in Kauf, dass durch den krankmachenden Fluglärm, die hohe Belastung der Luft durch giftige Treibstoffe der Militärjets und durch die andauerernde Bestrahlung weiter Teile des Landkreises durch Radarstrahlen ihre Mitmenschen ernsthaft krank werden.
Wodurch kommt denn die hohe Krebsrate im Kreis Birkenfeld?
Unsere Region ist als Drehscheibe der NATO für Kriegseinsätze mit militärischen Liegenschaften, Kasernen, Truppenübungsplatz, Schieß- und Fluglärm extrem belastet und an einer nachhaltigen Entwicklung behindert. Die Konversion militärischer Standorte schafft nach allen vorliegenden Erkenntnissen nachhaltigere und zukunftsfähigere Arbeitsplätze als es das Militär jemals getan hat. Die Umwandlung des ehemaligen Militärhospitales in Neubrücke (in den 70er und 80er Jahren das größte außerhalb der USA) in den Umwelt-Campus Birkenfeld (mit etwa 2700 Studierenden, 237 Beschäftigten und 55 Professoren) darf zum Beispiel zu Recht als eines der erfolgreichsten Konversionsprojekte in der Bundesrepublik angesehen werden.
Im Kreis Bad Kreuznach weint dem Abzug des Militärs übrigens niemand eine Träne nach und auch nicht dem Fluglärm vom ehemaligen Flugplatz Pferdsfeld.
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