Artikel aus Aktuelles

• [22.02.2015]  BI soll nicht an Seminar über US-Verseuchung der Region mit PFT teilnehmen

  PFT – die meistgeleugnete große Gefahr

  Von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich

  

  Einladung zum Seminar

  Per­fluo­rier­te Ten­si­de (PFT) sind or­ga­ni­sche ober­flä­chen­ak­ti­ve Ver­bin­dun­gen, bei de­nen die Was­ser­stof­fa­to­me am Koh­len­stoff­gerüst vollstän­dig durch Fluora­to­me er­setzt wor­den sind. Per­fluo­rier­te Ten­si­de ha­ben kei­ne natür­li­che Quel­le. We­gen ih­rer be­son­de­ren phy­si­ka­lisch-che­mi­schen Ei­gen­schaf­ten wer­den sie in­dus­tri­ell her­ge­stellt und in ei­ner Viel­zahl von Pro­duk­ten ver­wen­det. Sie rei­chern sich in der Um­welt so­wie im mensch­li­chen und tie­ri­schen Ge­we­be an. PFT ste­hen im Ver­dacht krebser­re­gend zu sein. PFT gel­ten als in der Na­tur nicht ab­bau­bar. Sie wer­den da­her als lang­le­bi­ge or­ga­ni­sche Schad­stof­fe ein­ge­stuft. PFT fin­den An­wen­dung in der ge­sam­ten In­dus­trie. Da nicht ab­bau­bar fin­den sie sich wie­der im Grund­was­ser und in Klär­schläm­men. Gera­de auch in Feu­er­lösch­schäu­men und im Flug­ben­zin JP8 sind PFT ent­hal­ten. So war es mehr als längst über­fäl­lig, dass in der Um­ge­bung der US Air Ba­se Spang­dah­lem die Kon­ta­mi­na­ti­on der Bäche, Grund­was­ser und Fisch­tei­che in ei­ner die Grenz­wer­te si­gni­fi­kant über­schrei­ten­den Größen­ord­nung fest­ge­stellt wur­de.

  Die SGD Nord, das rhein­land-pfäl­zi­sche Um­welt­mi­nis­te­ri­um und die Be­trof­fe­nen , Ein­zel­per­so­nen und Verei­ne, ar­bei­te­ten in Se­mi­na­ren an der Auf­klä­rung der Ve­run­rei­ni­gun­gen. Die Un­ter­su­chun­gen der Was­ser­pro­ben er­ga­ben je­doch zwei­fels­frei ei­ne star­ke Über­schrei­tung der zuläs­si­gen Grenz­wer­te. Auffäl­lig ist, dass ge­ra­de im Um­feld von Mi­li­tär­ba­sen die stärks­ten Kon­ta­mi­na­tio­nen vor­han­den sind. Was in Spang­dah­lem fest­ge­stellt wur­de, ist nach Aus­kunft des Um­welt­mi­nis­te­ri­ums auch in ge­stei­ger­tem Aus­maß auf die Re­gi­on der US Air Ba­se Ram­stein zu über­tra­gen. Da die Bür­ger­in­itia­ti­ve ge­gen Fluglärm, Bo­den­lärm und Um­welt­ver­schmut­zung e.V. in den Be­ra­tun­gen und Dis­kus­sio­nen mit ih­rem Mit­glied, ei­nem qua­li­fi­zier­ten Che­mie­in­ge­ni­eur, ver­tre­ten war, er­hielt die­ser über den BUND ei­ne Ein­la­dung mit Pro­gramm. Gu­ten Glau­bens und Wil­lens zur kon­struk­ti­ven Mit­ar­beit in dem Se­mi­nar er­folg­te die er­for­der­li­che An­mel­dung. Doch es kam an­ders:

  Guten Tag Herr […],
  
  bei der Über­prü­fung un­se­rer Ein­la­dungs­lis­te, konn­ten wir lei­der nicht fest­stel­len, über wel­che Per­son Sie zu dem Se­mi­nar ein­ge­la­den wur­den. Da es sich um ei­ne pri­va­te Ver­an­stal­tung han­delt, an der nur ge­la­de­ne Gäs­te teil­neh­men, bit­te ich Sie um kur­ze Rück­mel­dung, von wem Sie die Ein­la­dung er­hal­ten ha­ben. Ich bit­te Sie die au­to­ma­ti­sche An­mel­de­bestäti­gung über un­ser Sys­tem zu ent­schul­di­gen. Bit­te ha­ben Sie Ver­ständ­nis, dass ich Sie oh­ne Bestäti­gung der Ein­la­dung von der Teil­neh­mer­lis­te neh­men muss.
  
  Mit freundlichem Gruß

  So et­was nennt man ei­ne ele­gan­te Aus­la­dung. Hat­ten die Ver­an­stal­ter viel­leicht Bam­mel, es könn­ten Tat­sa­chen zur Spra­che kom­men, die der Nor­malbür­ger nicht wis­sen soll­te? Sch­ließ­lich will man ja kei­ne schla­fen­den Hun­de we­cken.

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