Von unserem Leser Joachim Pallmann
Betreff: Flugmanöver über Landstuhl - Beschwerde Datum: Mon, 16 Mar 2015 Von: Joachim Pallmann An: fliz@bundeswehr.org, poststelle@ism.rlp.de Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte Sie über ein Ereignis informieren, welches sich heute morgen in Landstuhl zugetragen hat. Gegen 11.50 überflog ein Jet (Kampfjet, Bauart unbekannt, ich meine, ein Doppelheck erkannt zu haben) in geringer Höhe die Innenstadt von Landstuhl. Er flog in südwestlicher Richtung, verlor dabei rapide an Höhe, überquerte das örtliche Gymnasium in geringer Höhe, überflog den Kirchberg in einer scharfen Rechtskurve und setze plötzlich ein Höllengetöse frei. Der sichtbare Höhenverlust war so stark, dass auch ein bevorstehender Unfall befürchtet werden konnte. Anscheinend ist die Maschine in Ramstein dann gelandet.
Falls es sich um einen "normalen" Landeanflug gehandelt haben sollte, möchte ich dagegen in aller Schärfe protestieren und mich hiermit darüber beschweren. Es darf nicht sein, dass durchgeknallte Piloten gleich welcher Nationalität sich hier als fliegende Rockerbanden aufspielen und riskante Flugmanöver über meiner Heimatstadt inszenieren. Besonders seit den Erlebnissen des Flugtags von 1988, wo auch im Vorfeld von Militär und Politik jegliche Unfallgefahr ausgeschlossen wurde und die Kritiker übelst beschimpft wurden, sind wir hier sehr empfindlich - stellten sich im Nachhinein die Beschwichtigungen eben dieser Damen und Herren als verantwortungslose Bagatellisierung der realen Gefahren heraus. Nach der Katastrophe war übrigens eine einhellige Ablehnung eines weiteren Flugtages wundersamerweise zu vernehmen, was man sich vor der Tragödie gewünscht hätte. Falls es sich aber um einen Notfall gehandelt haben sollte, wäre dies ein weiterer Beweis dafür, dass diese Luft-Randale inakzeptabel ist und hier nichts zu suchen hat. Bitte antworten Sie nicht mit militärischen Notwendigkeiten. Es gibt solche Notwendigkeiten schlichtweg nicht in zivilisierten Staaten, bei denen die Gesundheit von Menschen, die diese Aktionen ertragen und im Ernstfall erleiden müssen, ernst genommen werden. Vielmehr sollte man erwarten, dass das Risiko und die Belastung durch verantwortungsvolle Planung der Überäume minimiert und gerecht verteilt werden. Flugmanöver haben über bewohntem Gebiet generell nichts zu suchen. Riskante Aktionen sind darüberhinaus verantwortungslos und eine kriminelle Gefährung von Leib und Leben. Mit freundlichen Grüßen Joachim Pallmann
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