E-Mail ans Luftwaffenamt
Von unserer Leserin Iris Raber
Die Bundeswehr tut selbstverständlich alles dafür, so viel wie möglich zu verschleiern, mit Halbwahrheiten zu garnieren und dem Bürger keine Chance zu geben, Schuldige auszumachen. Das gipfelt darin, dass niedrige Chargen allen Ernstes behaupten, dass die Kommodores der Fliegerhorste nichts dafür könnten, wo die Übungsflüge ihrer Piloten stattfinden. Gern genommen wird auch immer wieder der Kostenfaktor (Treibstoffverbrauch), was der Grund dafür ist, dass sie es gar nicht mögen, wenn wir herausfinden, dass Kampfjets aus Norddeutschland, Bayern, den Niederlanden, Großbritannien, Kanada oder Italien anreisen, um bei uns herumzulärmen. Auch die angeblich nur hier möglichen Flugmuster (die aber keiner kennt) sind ein Klassiker. Unsere Leserin Iris Raber fragt so deutlich, wie man nur fragen kann, in der Hoffnung, endlich mal kein allgemeines Geschwurbel als „Antwort“ zu bekommen.
Sehr geehrter Oberstleutnant Reitemeier, obwohl Sie mir umgehend auf mein Schreiben geantwortet haben, bin ich doch sehr enttäuscht über den Inhalt Ihrer Antwort. Alle Informationen, die Sie mir mitteilen wollen, sind mir weitestgehend bekannt und, wie Sie selbst schreiben, z. T. Inhalt von Mails, die ich in der Vergangenheit von Ihnen erhalten habe.
Auch darf ich Ihnen versichern, dass mich das Thema "Militärischer Fluglärm" aus nachvollziehbaren Gründen schon lange beschäftigt und deshalb die Fakten, die Inhalt Ihres Schreibens sind, mir längstens bekannt sind. Die eigentliche Frage, um die es in dem Telefonat und in meinem Anschreiben an Sie geht, ist weiter unbeantwortet. Entweder wollen oder können Sie mir die für die Beplanung der Tras verantwortliche Person/Behörde nicht nennen. Zu vermuten ist, dass Sie nicht wollen, sonst würden Sie nicht versuchen, mich mit halb vorgefertigten Floskeln abzuspeisen. Oder verantwortet am Ende Ihre Behörde die Beplanung? Bezeichnend ist es auch, dass Sie Kostengründe angeben, weswegen Luftkampfübungen nicht in weiter entferntenTras (Nordsee-unbewohnt!) erfolgen können. Wir leben in einem so reichen Staat, in dem das Militär Millionen für unnütze Drohnen und Sturmgewehre ausgegeben darf, da sollte auch etwas übrig sein, um die Gesundheit und die Lebensqualität der Bevölkerung zu schützen. Soviel mir bekannt ist, ist auch die Polygone mittlerweile mobil, sodass auch das kein Grund ist, die Tra Lauter übermäßig zu nutzen. Von Ihrem Statement, dass sich in Zukunft nichts an der Lärmsituation ändern wird, lasse ich mich nicht abhalten, weiter dafür zu kämpfen, dass die Lebensqualität in unserem schönen Saarland wieder besser wird.
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