In der unmittelbaren Umgebung von Militäreinrichtungen gibt es üblicherweise wenig Beschwerden, weil ein einziger Minijob beim Militär oder eine vermietete Wohnung ausreicht, der ganzen Familie inkl. Verwandschaft „Ach ich hör’ das gar nicht!“-Taubheit zu verordnen. Umso erstaunlicher ist es, dass es jetzt auch Beschwerden in der Eifel gibt. Natürlich gibt es eine Erklärung für den Lärm, sogar mehrere. Bevor die US-Piloten zu entfernten Übungen fliegen, wo sie glänzen wollen, randalieren sie hier noch wilder als sonst. Kanadier waren zu Gast, weil sie zu Hause ihre Karibu-Herden nicht überfliegen dürfen. Außerdem gab es einen Commander-Wechsel. Danach randalieren sie immer noch ein Stück wilder als vorher. Das weiß sogar die Staatsanwaltschaft in Trier.
Immerhin – die Intelligenz verbreitet sich so langsam auch in der Eifel, wenn auch nicht überall. Der Ort Spangdahlem leistet erbitterten Widerstand mit einer Mischung aus Strunzdummheit und Gier: „Sie betonen, dass sie keinesfalls gegen die Base seien und sich der Vorteile des Stützpunkts für die Region bewusst seien“. Einer der „Vorteile“ ist, dass sie in der Umgebung der Base keine Fische mehr aus den verseuchten Teichen essen dürfen, und dass Boden und Grundwasser verseucht sind. Der andere Vorteil ist, dass sie den asozialen Dreckslärm ihrer US-Freunde nicht alleine schlucken müssen, sondern dass eine Region der vierfachen Größe des Saarlandes ihre paar Jobs und vermieteten Wohnungen mit der Zerstörung von Lebensqualität, Gesundheit und Tourismus bezahlen muss. Die Rotzaugen werden ihnen noch aufgehen, wenn ihnen die vorgesehenen Osprey-Knatterkisten aus Mildenhall den Schlaf rauben.
Dem Redakteur m.fritzen@volksfreund.de, der schreibt „Die Base ist richtig und wichtig für die Eifel“, kann man als Betroffener ja mal erklären, wo sich die Jets zwischen Start und Landung über eine Stunde lang herumtreiben, was sie dann tun, und wem sie damit das Leben seit Jahrzehnten zur Hölle machen.
Zum Archiv mit allen Artikeln