Von unserem Vorstandsmitglied Horst Emrich
Auf der Landesgartenschau in Landau hatte das Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht einen virtuellen Lärmspaziergang eingerichtet, um den Besuchern verschiedene Geräuscharten, Lärm und Krach in unterschiedlichen Lautstärken vorzuführen. Der Staatssekretär des Ministeriums für Umwelt in Mainz, Dr, Thomas Griese, sprach von der gesundheitlichen Beeinträchtigung durch Lärm: „Mehr als eine Million gesunde Lebensjahre gehen in Westeuropa jährlich durch Umweltlärm verloren.“ Er erläuterte die Lärmquellen Straßenverkehr, Eisenbahn und Flugverkehr am Frankfurter Flughafen und zeigte entsprechende Lärmschutzmaßnahmen auf. Zudem rief er die Bevölkerung auf, Vorschläge zum Schutz vor Lärm einzubringen.
Nur hatte der Staatssekretär, wie so oft, wissentlich die krank machenden Belastungen durch militärischen Fluglärm verschwiegen.Die Bevölkerung im Umfeld der militärischen Flughäfen Ramstein (US Air Force), Spangdahlem (US Air Force) und Büchel (Bundeswehr) leiden unter dem immensen Lärm des dortigen Flugbetriebs. An Folter und Terror grenzende Belastung kommt dazu der Übungsbetrieb von Kampfjets in der „TRA LAUTER“, ein zeitweise für militärische Nutzung reservierter Luftraum. Wobei die Bezeichnung „zeitweise“ für die über der Pfalz und dem Saarland eingerichtete Zone mehr als beschönigend, ja irreführend ist, denn die Nutzung wird täglich bis zu 11 Stunden, manchmal bis 23.30 Uhr, beplant und auch wahrgenommen. Der Staatssekretär wird einen Teufel tun, diesen militärischen Fluglärm öffentlich anzuprangern, zumal er die politische Einstellung der Ministerpräsidentin und des Innenministers von RLP zu diesem Thema kennt: Ignorieren und Aussitzen. Immerhin wird auf der Homepage des Umweltministeriums die Existenz des militärischen Fluglärms beschrieben – leider nur sehr dürftig.
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