Leserbrief an die Saarbrücker Zeitung
Von unserem Leser Peter Krächan
Leserbrief zu der Meldung vom 07.09.2015 „Militärs prüfen Belastung durch Fluglärm bis November“ Mit der Bitte um Veröffentlichung: Schon die Überschrift und der erste Satz lassen aufhorchen: „Das US-Militär und die Bundeswehr wollen bis Ende November prüfen, ob die Belastung durch militärischen Fluglärm über dem Saarland reduziert werden kann.“ Wir leben also in einer Militärdiktatur, in der das Militär und die USA als Besatzermacht treiben können, was sie wollen. Das bekommen wir hier im Saarland jeden Tag zu spüren. So wurden wir z.B. am Dienstag, 6.9., von 10.00 Uhr morgens bis um 20.10 durch militärischen Kriegslärm der Kampfjets aus Spangdahlem, Nörvenich und Büchel in unbeschreiblicher Weise terrorisiert. Unsere Gesundheit wird ruiniert und unsere Lebensqualität tendiert zur Null. Nicht die Politiker, die laut Grundgesetz in diesem angeblich demokratischen Staat entscheiden sollen, bestimmen, was sich das Militär und die US-Besatzer in diesem Deutschland erlauben dürfen. Nein, es sind die Militärs selber, die sich alles genehmigen und die Thematik Fluglärm auch noch selber prüfen „nach den Wünschen und Vorstellungen von Innenminister Klaus Bouillon.“
Wie lange und wie oft dürfen diese Militärs selbst Arbeitsuntersuchungen vornehmen, obwohl wir schon jetzt das Ergebnis kennen und der Terror weiter geht, wenn die Politik nicht endlich einschreitet und diese Herrschaften in ihre Schranken verweist? Wie lange lässt sich unser Innenminister, Herr Bouillon, von diesen Militärs an der Nase herumführen, wenn er nicht zur Lachnummer werden will? Er reist extra nach Berlin, bringt seine Beschwerden vor und lässt sich abspeisen. Bisher hat sein Einsatz keine Besserungen erbracht, leider! Wir werden weiterhin täglich durch stundenlanges Dröhnen der Kampfjets terrorisiert. Dafür aber stellen einige deutsche Städte die Probealarme ihrer Sirenen ein, mit Rücksicht auf traumatisierte Flücht- linge, die aus Kriegsgebieten kommen und durch Sirenengeheul erschreckt werden könnten. Bei soviel Rücksichtnahme stellt sich die Frage, warum wird nicht die gleiche Rücksicht auf die saarländische Bevölkerung genommen, sie wird nicht nur für ein paar Sekunden aufgeschreckt, sondern tagtäglich durch Kriegslärm terrorisiert?
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