Da staunt der Fachmann, und der Laie wundert sich. Arbeitet bei der Koordinierungsstelle der Bundeswehr nur noch die Putzfrau oder die unwissende Urlaubsvertretung? Eine Entlastung wurde uns zugesagt, nicht wieder der Deutschlandrekord für diesen Tag mit 10 Stunden geplantem Kampfjetlärm in der Region und der Verlärmung des späten Abends bis 22 Uhr, und zwar im für uns besonders belastenden unteren Teil des Übungsluftraums.
Die letzte halbe Stunde bis 22 Uhr soll nur im Saarland stattfinden, eine besondere Diskriminierung der Saarländer ohne jegliche Notwendigkeit. Die immer noch übermäßige Beplanung des Übungsluftraums über unseren Köpfen verkauft uns das Militär mit seiner Größe: Man kann sich weitläufig verteilen. Wenn man aber – wie morgen Abend – nur ein Viertel des Übungsluftraums LAUTER beplant, würden diese Übungen auch in den kleineren Übungsluftraum MÜNSTERLAND passen. Dort ist aber keine einzige Minute Kampfjetlärm geplant, bei uns 10 Stunden. Die Bundeswehr scheint darauf zu bauen, dass der saarländische Innenminister Klaus Bouillon mit der Flüchtlingskrise so beschäftigt ist, dass er diese Tricks nicht bemerkt oder nicht weiter verfolgen kann.
Um die Gedankenlosigkeit der Bundeswehr noch deutlicher zu machen: Über der Nordsee herrscht ebenfalls den ganzen Tag Ruhe. Warum sollte man auch zum Üben die Jets wochenweise an einen Fliegerhorst im Norden verlegen, wenn die unnötige Verlärmung besiedelten Gebiets regelmäßig folgenlos bleibt?
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