Jahrzehntelang hat uns das Militär weismachen wollen, dass ein Neuzuschnitt des Übungsluftraums TRA LAUTER, z.B. ohne das Saarland oder die Region Kaiserslautern, ganz große, internationale Politik sei. Das sollte jeden entmutigen, irgendetwas am übermäßigen Lärmterror ändern zu wollen. Die US-Amerikaner kamen immer wieder ins Spiel, die in der Eifel (also weder im Saarland noch in der Westpfalz) eine Air Base mit Kampfjets betreiben. Aber: Den Übungsluftraum TRA EIFEL konnte das Bundesverkehrsministerium mal eben im Jahr 2003 schließen und uns so noch mehr US-Kampfjetlärm überhelfen. Nix große, internationale Politik, sondern Gemauschel zwischen Rheinland-Pfalz, Bundesverkehrsministerium und Fraport für den Hahn und die freie Bahn von Frankfurt nach Westen. Die Radarstationen der POLYGONE, die auch noch andere ausländische Kampfjetpiloten anlocken, gehörten gar zu einer trilateralen Anlage, und solche Verträge könne angeblich niemand mehr ändern. Braucht man ja auch nicht, wie wir gesehen haben. Die Franzosen haben ihren Teil 2014 einfach geschlossen. Blöd, dass wir es gemerkt haben.
Und genauso können das Saarland und der Raum Kaiserslautern – schon genug belastet durch die Air Base Ramstein – aus dem jetzigen und zukünftigen Übungsluftraum herausgenommen werden. Das hat exakt gar nichts mit der Existenz und dem Betrieb von US-Basen in Rheinland-Pfalz, einem grundsätzlichen Übungsbedürfnis, einem ominösen „Auftrag“ des Militärs oder tri- und internationalen Verträgen zu tun. Wenn das Bundesverkehrsministerium den Übungsluftraum neu zuschneidet und drastisch verkleinert, dann muss sich das Militär fügen. Dies zu verlangen, hat die Region gute Gründe – ganz im Gegensatz zu denen, die bequem und rücksichtslos über dicht besiedeltem Gebiet Kampfjetkapriolen drehen wollen. 2016 ist ein gutes Jahr, um den werktäglichen Kampfjetterror in der Region für immer zu beenden.
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