Der Artikel „Aus für geplante Flugübungszone“ in der heutigen Saarbrücker Zeitung zeigt, dass das Problem bei allen saarländischen Politikern angekommen ist. Wir nehmen keine Verniedlichungen, Rechtfertigungen und Verharmlosungen mehr wahr, wie sie noch vor wenigen Jahren reflexartig nachgeplappert wurden. Damals glaubten die Politiker noch jedes Märchen, was ihnen vom Militär aufgetischt wurde. Wir warten jetzt darauf, dass auch die Westpfälzer Politiker wach und selbstbewusst werden.
Fachlich kann man geteilter Meinung sein. Eine gemeinsame Übungszone gibt es in einer inoffiziellen Form ja jetzt schon. Hier üben Hinz und Kunz und selbstverständlich auch Franzosen, die etwa auf Platz 3 der hiesigen Lärmbelastung hinter der US Air Force und der Bundesluftwaffe rangieren. Die Ängste, dass ein etwas verkleinerter Übungsluftraum für die dort lebenden Menschen mehr Lärm als vorher bringt (siehe Pressemitteilung von Markus Tressel), können wir nachvollziehen. Generell ist Größe aber schlecht: Der Übungsluftraum TRA LAUTER über uns zieht deshalb überproportional viel Kampfjetlärm an, weil er so groß ist. Da kann man mit einer ganzen Horde einfallen und Gas geben, bis die Wände vom Überschallknall wackeln. Eine drastische Verkleinerung der TRA LAUTER als kurzfristige Maßnahme vor ihrer endgültigen Schließung könnte das Militär sanft darauf vorbereiten, seine Übungen etwas intelligenter zu planen als stumpf vor der Haustür Runden zu drehen und möglichst viele Buddies hierhin einzuladen.
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