Kennt Ihr das Gefühl? Ihr seid auf Reisen und fahrt morgen heim ins Saarland oder die Westpfalz, oder es ist Sonntag, und Ihr denkt „Oh nein, morgen wieder diese asoziale Kampfjetscheiße!“ Es hat vermutlich vor einigen Jahren angefangen. Ihr habt Euch beschwert und seid auf Desinteresse bei den Politikern gestoßen, weil man den Lärm in Mainz und Saarbrücken nicht hört. Die Politiker haben die Märchen des Militärs nachgeplappert, dass der Lärm abgenommen habe, dass er gleichmäßig verteilt werde, dass er unbedingt nötig sei und dass der Untergang des Abendlands vorprogrammiert sei, wenn die Piloten nicht mehr üben könnten. Kein Wort davon, dass sie über Mainz, Berlin und München, ja über dem absolut größten Teil Deutschlands, nicht üben und das Abendland immer noch nicht untergegangen ist. Kein Wort davon, dass über der Nordsee riesige Übungslufträume fertig eingerichtet fast immer brachliegen, weil die Helden keine Lust haben, das öde Meer unter sich zu sehen. Kein Wort davon, dass die Bundeswehr massenhaft Ausländer einschleppt, die ebenfalls über unseren Köpfen randalieren – ob als Tagesausflug oder mit mehrwöchigem Aufenthalt.
Die Region hat genug gelitten als Lärmmüllkippe des Militärs. Wenn Ihr nicht einseht, das sich Tausende hier lebender Menschen ihre Lebensqualität und Gesundheit kaputtmachen lassen sollen, nur damit ein paar Hände voller Kampfjetpiloten bequem üben können, dann sagt das Eurer Landesregierung, Höflich, aber bestimmt. Sagt Ihnen auch gleich, dass Ihr keine Märchen mehr hören wollt, sondern dass der Übungsluftraum TRA LAUTER genauso geschlossen werden muss wie der Übungsluftraum TRA EIFEL im Jahr 2003.
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