Beschwerde an den saarländischen Innenminister Klaus Bouillon
Von unserer Leserin Iris Raber
Sehr geehrter Herr Bouillon, es ist jetzt 21.00 h und noch immer dröhnt der Himmel über dem Nordsaarland. Wieder einmal ein verlärmter Abend nach einem verlärmten Tag. Für Millionen deutscher Bürger ist es normal, dass sie sowohl am Tag als auch am Abend nicht durch militärischen Fluglärm terrorisiert werden. Warum gesteht uns niemand dieses Recht auf körperliche Unversehrtheit zu? Bitte lassen Sie diese Diskriminierung der Menschen unserer Region nicht weiter zu. Niemand hat das moralische Recht, uns mit diesem nervtötenden Lärm zu drangsalieren und krank zu machen. Das ist menschenverachtend und nicht zum aushalten! Für mich ist sicher, dass ich, sofern der Fluglärm nicht drastisch reduziert wird, meinen Wohnort ändern werde sobald meine familiäre und berufliche Situation dies zulässt.
Auch können Sie sicher sein, dass alle Bemühungen, den Tourismus im Saarland anzukurbeln, umsonst sein werden. Kein Besucher kommt ein zweites mal ins Saarland um sich mit Fluglärm beschallen zu lassen anstatt sich zu erholen. Ich habe militärischen Fluglärm als Tourist auf Korsika erlebt. An Erholung war nicht zu denken. Dort haben die Einheimischen zusammen mit den Touristen zu Hunderten jede Woche vor dem militärischen Flugplatz demonstriert. Ob der Widerstand etwas bewirkt hat, kann ich nicht sagen, denn ein zweites Mal bin ich nicht nach Korsika in Urlaub gefahren. Ich hoffe, Sie lassen es nicht zu, dass das Militär auf so menschenverachtende Art und Weise weiter über unseren Köpfen randalierten darf.
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