Gar nichts? Ganz viel? Es kommt darauf an. Agenturen verschaffen Popsternchen gegen Einwurf kleiner Münzen die „Gefällt mir“-Klicks im Zehntausenderpack. Wir haben derzeit 443, Tendenz stetig steigend. Wenn man bedenkt, dass das regionale Thema des Kampfjetlärms bundesweit niemanden hinter dem Ofen hervorlockt, ist das verdammt viel. Wir haben vor 15 Jahren mit einer Handvoll Leute begonnen, Bürger und Politiker aufzuklären, wie Bundeswehr und ausländisches Militär unsere Heimat missbrauchen. Wir beobachten jetzt mit Freude und Hoffnung, dass Politiker im Saarland nach und nach beginnen, das Problem ernst zu nehmen und die Schutzbehauptungen des Militärs nicht mehr nachzuplappern. Nicht nur die Bürger, sondern auch die Landesregierung dreist anzulügen, auf Zeit zu spielen, und als sie erwischt wurden, mit dem Füßchen aufzustampfen und rotzfrech anzusagen, dass sie an der Diskriminierung der Menschen der Region durch Kampfjetlärmkonzentration nichts ändern werden, war PR-mäßig das Dümmste, was sich das Verteidigungsministerium zusammenstümpern konnte. Andererseits war es auch ehrlich, zuzugeben, dass das Militär so lange die Hand beißt, die sie füttert, bis es einen Tritt in den Hintern bekommt.
Dieser Tritt, der Auftrag ans Verkehrsministerium, den Übungsluftraum TRA LAUTER zu schließen, ist nun längst überfällig und liegt sehr wohl im Bereich des Möglichen. Dass das Militär, das in dieser Sache überhaupt nichts zu melden hat, jede Änderung als undenkbar hinstellt, sollte klar sein. Die Realität sieht – wie immer – ganz anders aus. Wir wissen nicht nur, dass Frankreich seinen Teil der POLYGONE mal eben geschlossen hat, auch die Schließung der TRA EIFEL 2003 haben wir nicht vergessen.
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