Von unserem Vorstandmitglied Doris Emrich
An: Armin Rinder <rindera@web.de> Datum: 2016-04-16 Betreff: Niedermohr ohne Fluglärm Artikel "Immobilienmarkt" DIE RHEINPFALZ vom 15.4.2016 Sehr geehrter Herr Rinder, mit Verwunderung und auch Verärgerung habe ich Ihre Stellungnahme im Artikel "Beliebte Wohngemeinde" Niedermohr, gelesen. Man ist ja von Bürgermeistern dieser Region einiges an Schönmalerei gewohnt, aber bei dem von Ihnen dargestellten Ort kann es sich nie und nimmer um Niedermohr in der Westpfalz handeln!
Es grenzt schon an Dreistigkeit, wenn man ein Dorf, das genau im Abflugkorridor des US-Kriegsflughafens Ramstein liegt, täglich stundenlang mit C-130 Hercules-Maschinen überflogen wird und zudem noch unter der Übungszone für Kampfjets, TRA Lauter, liegt, als ruhigen Ort bezeichnet. Dies dann noch in einem Satz kundzutun, "es gibt auch keinen Fluglärm", grenzt schon an Betrug! Setzen Sie eigentlich voraus, daß alle Bürger in dieser Region diese Belastungen durch die kriegslüsternen US-Militärs ignorieren - so wie Sie es tun? Das wäre ein großer Fehler, denn es wohnen genügend Menschen hier in dieser Gegend, denen das Treiben der US-Besatzer inzwischen Gesundheit und Lebensqualität völlig zerstört! Vor allen Dingen sind diese belasteten Bürger auch nicht mehr bereit, sich diese Märchen von fluglärmfreien Orten um die Air Base Ramstein anzuhören! Wenn man Ihren Bericht aufmerksam weiterliest, wird einem klar, was Sie mit dieser Vertuschung von Tatsachen bezwecken, es soll ein Neubaugebiet mit zehn Bauplätzen entstehen. Ich wage jetzt einmal die Prognose, daß dabei wieder an Vermietung an unsere "amerikanischen Zwangsfreunde" gedacht ist. Wenn man sich als "Landlord" die Dollars, die man verdient, zusammengerollt in die Ohren steckt, hört man auch keinen Fluglärm mehr - nicht wahr? Ich bemühe mich erst gar nicht, die Worte "Moral" und "Gewissen" in dieser Sache zu gebrauchen, die scheinen in dieser Region sowieso immer mehr abhanden gekommen zu sein! Wie sonst erträgt man es, US-Krieger in seinen Häusern und Wohnungen zu beherbergen, die von unserer Heimat aus ihre völker- und menschenrechtswidrigen Kriege führen, in anderen Ländern Menschen ermorden und hier den "roten Teppich" ausgerollt bekommen? Wie schön, daß Sie wenigstens der Lärm der nahen Autobahn stört. Aber das ist ja unverfänglich, denn die Autobahn wird ja nicht nur von US-Militärs befahren, da kann man schon einmal verärgert sein, nicht wahr, Herr Rinder? Sie als Ortsbürgermeister haben doch auch den Amtseid geleistet, "Schaden von der Bevölkerung abzuwenden"! Zu diesen Schäden gehört ohne Wenn und Aber der Fluglärm und die hier noch nicht erwähnten Schadstoffe, wie gesundheitsgefährdende Rückstände aus dem Flugbenzin und PFT im Grund- bzw. Trinkwasser! Wir als Bürgerinitiative (www.fluglaerm-kl.de) werden es jedenfalls nicht hinnehmen, daß unsere Heimat weiterhin als Kriegsaufmarschgebiet durch US-Besatzer missbraucht wird und werden weiterhin dafür "kämpfen", daß die Bewohner dieser Region ein menschenwürdiges Leben, ohne tägliches Lärminferno, führen können! Mit freundlichen Grüßen
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