und versucht sich aus der Affaire zu ziehen. Es gebe ja Abkommen, und die scheinen aus Sicht der belgischen Botschaft alles zu rechtfertigen. Nur – es gibt kein Abkommen, dass Belgier ausgerechnet bei uns herumlärmen, über der meistbelasteten Region Deutschlands. Wir haben der belgischen Botschaft ein paar Tipps gegeben:
Date: Thu, 16 Jun 2016 17:51 Subject: Re: Lärm belgischer Kampfjets im Saarland, die zweite On Thu, 16 Jun 2016, Embassy of Belgium in Berlin wrote: > Ihre Mail haben wir erhalten und wir können Ihnen > versichern, dass wir Ihre Beschwerde über die > Lärmbelästigung nachvollziehen können. > > Wir möchten jedoch darauf hinweisen, dass es zwischen den > deutschen und belgischen Verteidigungsministerien ein > Abkommen gibt, das belgischen Kampfflugzeugen Übungen über > deutschem Territorium genehmigt. Diese finden im Rahmen > dieses Abkommens und unter Berücksichtigung der > getroffenen Vereinbarungen statt. Sehr geehrte Damen und Herren, es gibt kein Abkommen, das eine Konzentration des Lärms bei uns vorsieht. Deutschland hat eine Menge Übungslufträume, auch über dem Meer. Viele sind kaum genutzt. In unserer Region ist das anders. Ich kann Ihnen versichern, dass der konzentrierte Lärm von Kampfjets Menschen krank macht, und es gibt sogar einige Menschen in unserer Bürgerinitiative, die ein Attest vorweisen können. Auch Ihr Militär hat sich an gewisse Grundsätze der Verhältnismäßigkeit zu halten. Das Herumlärmen ohne zwingenden Grund über der meistbelasteten Region, die zudem die dichtest besiedelte Region unter einem Übungsluftraum ist, ist keinesfalls verhältnismäßig. > Wenn Sie sich über das Abkommen beschweren möchten, > empfehlen wir Ihnen, die deutschen Behörden diesbezüglich > zu kontaktieren. Gehen Sie davon aus, dass wir ständig mit der Luftwaffe in Kontakt stehen, um eine Entzerrung der Lärmbelastung zu erreichen. Das entbindet Ihre Luftwaffe aber nicht davon, eine leicht vermeidbare Lärmkonzentration in unserer Region zu verhindern. Die Menschen der Region Saarland/Westpfalz werden es nicht länger dulden, vom Militär – auch von Ihrem – durch übermäßige Belastung diskriminiert zu werden. Was vor einigen Jahren noch von der Politik protegiert und unter dem Teppich gehalten wurde, ist mittlerweile Chefsache im saarländischen Innenministerium. Diese Sache lässt sich nicht aussitzen. Die Menge an Menschen, die sich den Lärm nicht mehr unwidersprochen bieten lassen, wächst ständig. Gehen Sie davon aus, dass wir als Bürgerinitiative die Mittel und die Reichweite haben, die Täter hinreichend genau zu bestimmen und öffentlich zu benennen. Wenn Sie möchten, dass sich Ihre Armee und Ihr Staat in unserer Region und nach und nach auch bundesweit unmöglich machen, bleiben Sie untätig. Ich vermute aber, dass es ein Teil Ihres Jobs ist, einen Imageschaden von Ihrem Land fernzuhalten. Daher wäre es nicht falsch, wenn Sie Ihrer Luftwaffe raten würden, in einem der vielen anderen, weniger genutzten Übungslufträume oder noch besser über dem Meer zu üben. Es würde sich deutlich besser und sympathischer in der öffentlichen Darstellung machen, wenn es hieße, dass die belgische Luftwaffe freiwillig auf Übungen in der Region Saarland / Westpfalz verzichtet, als wenn wir dies über unsere Ansprechpartner im deutschen Verteidigungsministerium als Zwangsmaßnahme durchsetzen und selbstverständlich die Öffentlichkeit über die Uneinsichtigkeit und Rücksichtslosigkeit der Belgier informieren würden. Und vermutlich würden Ihre Vorgesetzten auch lieber lesen, dass Sie sich für ein gutes Außenbild Belgiens eingesetzt haben, als dass Sie untätig geblieben sind. Tun Sie sich, Belgien und uns etwas Gutes. Dabei kann es nur Gewinner geben. Mit freundlichen Grüßen
Zum Archiv mit allen Artikeln