Von einer Leserin aus Nonnweiler
Ich arbeite in einem Altenheim in der Nähe von Hermeskeil. Es liegt damit noch unter der TRA LAUTER. Seit Ende letzten Jahres muss ich vermehrt die Bewohner der Seniorenresidenz beruhigen, die, aufgeschreckt durch den sich immer weiter steigernden Lärm, orientierungslos durchs Haus laufen. Wenn ich Fenster zum Lüften öffnen will, werde ich von den Senioren daran gehindert. „Nein, nein, Schwester, tun Sie das nicht. Ich kann den Lärm nicht mehr ertragen!“
Gestern Mittag hörten wir einen Überschallknall. Ich habe nicht auf die Uhr sehen können, weil sechs oder sieben Senioren klingelten. In jedem Zimmer wurde ich gefragt, ob eine Bombe explodiert sei, woher denn dieser Knall käme. Da ich im Raum Nonnweiler wohne und bis in den Abend nach meinen anstrengenden Diensten vom Kampfjetlärm in allen Facetten zermürbt werde, wusste ich, woher der Knall kam. Ein Bewohner, ein 92-jähriger, meinte, es sei ja wie im Krieg.
Ist denn niemand in der Politik in der Lage und willens, das zu ändern? Es kann doch nicht sein, dass sich Gäste, die US-Airforce, über jeden Anstand hinwegsetzen können und dürfen. Gibt es da niemanden, der noch ein wenig Einfühlungsvermögen hat? Kann sich niemand in der Politik vorstellen, was da auf ihn zukommen wird, wenn er alt ist? Oder meinen die Politiker, sie würden entweder nicht alt oder wenn doch, sie könnten dem allen ausweichen? Wobei der letzte Gedanke so abwegig nicht ist, wie wir an Herrn Lewentz sehen, der jetzt schon von dem Lärm nichts mitbekommt und milde lächelnd noch mehr davon haben möchte. Und all die Politiker behaupten, sie würden sich dafür einsetzen, Schaden vom Volk fernzuhalten. Wenn es nicht so traurig wäre, müsste man schallend lachen.
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