Ursprung sind die MODE-S-Signale, die die Kampfjets (meistens) senden. Wir messen also weniger, als tatsächlich geflogen wird. Die Messungen laufen in eine Datenbank ein, aus der wir die Auswertungen und Grafiken generieren. Erklärt sind die Größen auf unserer Statistikseite. Nutzungsstunden sind die verlärmten Stunden. Die Stunden, in denen es dröhnt, mit herausausgerechneten Pausen. Wenn wir drei Lärmwellen am Tag haben, die jeweils eine Stunde lang dauern, haben wir drei Nutzungsstunden – egal wieviele Maschinen gleichzeitig in der Luft sind. Das ist die Darstellung der Bundeswehr, und es war beim Termin im Verteidigungsministerium unbestritten, dass unsere Region ganz vorne liegt.
Weil es in unserer Region eine Besonderheit gibt, nämlich die Verlärmung mit über zehn US-Kampfjets gleichzeitig, haben wir uns überlegt, wie wir diese erhöhte Lärmmenge transparent machen können. Es ist nämlich sehr wohl ein Unterschied, ob wie in anderen Übungslufträumen drei oder vier Kampfjets gleichzeitig in der Luft sind oder über zehn. Der verlärmte Bereich ist viel größer. Dazu haben wir zusätzlich zu den Nutzungsstunden die Flugstunden zusammengerechnet, d.h. eine separate Statistik erstellt, in der zehn Maschinen gleichzeitig eine Stunde lang zu zehn Flugstunden führen. Das gefällt der Bundeswehr überhaupt nicht, denn damit zeigt sich die extreme Verlärmung der Region gegenüber anderen Übungslufträumen noch viel deutlicher.
Wir vermuten, dass dieser Unterschied zwischen den beiden Statistiken unserem Innenminister Klaus Bouillon nicht transparent gemacht wurde, sodass er glaubt, wir würden die Nutzungsstunden einfach hochmultiplizieren.
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