Während der Innenminister des benachbarten Rheinland-Pfalz das Thema so gut es geht unter den Teppich kehrt, werden dem saarländischen Innenminister die Beschwerden lästig. Zu konkreten Forderungen gegenüber dem Militär oder wenigstens zu Gesprächen mit uns kann er sich – anders als z.B. Annegret Kramp-Karrenbauer in ihrer Zeit als Innenministerin – immer noch nicht entschließen. Lieber rückt er Bürger, die sich über die Kampfjetlärmkonzentration in Teilen des Saarlands beschweren, in eine Schmuddelecke, und zwar pauschal. Vielleicht hofft er so, die Beschwerdeflut einzudämmen.
Geworfene Nebelkerzen helfen bekanntlich nicht gegen Lärm, daher beschwert Euch weiter höflich, wahrheitsgemäß und an jedem Tag, an dem Ihr Euch belästigt fühlt. Uns ist schon öfter zu Ohren gekommen, dass mehrere Beschwerden am selben Tag nicht separat gezählt werden, daher ist eine Beschwerde pro Tag ausreichend. Vermengt nicht die Lärmbeschwerde mit persönlichen politischen Forderungen, z.B. nach Abzug der US-Truppen, Stopp der Ramstein-Drohnenmorde oder Ausstieg aus der NATO. Es ist so schon schwer genug, manchen Politikern den Kern des Problems nahezulegen, wenn sie tagsüber im ruhigen Saarbrücken sitzen. Eine Beschwerde zusammen mit politischen Ansichten oder Forderungen kann missbraucht werden, um aus der Lärmbeschwerde eine politisch-ideologische Forderung zu machen und sich somit billig aus der Verantwortung zu stehlen.
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