Auto- und Fluglärm als Sport vermarktet
Aus der Reihe „Lärmtourismus“: Für viele Menschen in der Region ist der Sonntag der einzige Tag, an dem sie ausschlafen können. Darauf freuen sie sich die ganze Woche. Heute hat ihnen eine Horde (echte und/oder gefühlte) Rallyefahrer in teilweise abartig lauten Autos drauf geschissen. Ab 7:00 Uhr dröhnt ein Teil des Nordsaarlands; die erste Dreiviertelstunde fast ohne Pause. Wir vermuten die Anfahrt zu einem Streckenabschnitt oder Veranstaltungsort der Rallye. Hätte es den Fahrern und Organisatoren denn so schrecklich wehgetan, wenn sie drei Stunden später begonnen hätten? Mit dem Fluglärm haben sie immerhin bis 09:00 Uhr (Pontair-Kreisflieger) warten können. Ein Hubschrauber der ebenfalls belgischen Firma Heli & Co. wartete gar bis 10.00 Uhr mit seiner Nerverei.
Einige Politiker fragen sich, wie sie die Verödung der Ortskerne aufhalten können. Ein erster Schritt wäre es, die dort lebenden Menschen vor der Willkür rücksichtsloser Fahrzeugführer mit unnötig lauten Autos und Motorrädern zu schützen.
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