Egal was sich Bundeswehr, Belgier, Niederländer und Italiener bei uns erlaubt haben, die US Air Force hat immer noch einen draufgesetzt – ob die Menge der verlärmten Zeit an sich, Rudelverlärmungen mit einer großen Anzahl Maschinen gleichzeitig oder die Verlärmung von Zeiten, zu denen sich die Bundeswehr zurückgehalten hat, wie Abende, Freitagnachmittage und Brückentage. Auch die Bilanz an Überschallknallen steht für sich. Das generelle Problem unserer Region ist die US Air Force bzw. ihr Verständnis, ihr Übungsbedürfnis überwiegend bei uns zu decken.
Mittlerweile haben selbst deutsche Behörden die Nase voll von den ganzen Verfehlungen der Air Base Spangdahlem, was die Verseuchung der Umwelt mit Gift und Lärm angeht. Sowohl Ausbau der Base als auch beantragte zusätzliche Nachtflüge für eine geplante Verlegung von Osprey-Kipprotorflugzeugen finden keine Zustimmung der Behörden mehr. Möglicherweise legt sich sogar der rheinland-pfälzische Innenminister Lewentz nicht mehr ganz so sehr ins Zeug für die Wünsche seiner Freunde, wie es noch sein Vorgänger Karl Peter Bruch getan hat. Wir leben in einer Zeit des Umbruchs.
Eure Beschwerden – natürlich weiterhin an die Bundeswehr und die Landesregierungen, aber zusätzlich an die US Air Base Spangdahlem – könnten das Zünglein an der Waage sein, das eine geplante Verlagerung von lärmendem Gerät umkehrt, d.h. nicht von Mildenhall nach Spangdahlem, sondern umgekehrt. Auch wöchentliche „Deployments“ der Spangdahlemer Kampfjets nach Mildenhall könnten eine Lösung sein, die Situation in Saarland und Westpfalz zu normalisieren. Beschwert Euch also fleißig, deutlich und höflich auch direkt auf der Seite der US Air Base Spangdahlem. Falls sie noch nicht von selbst darauf gekommen sind, dass sie hier nicht mehr den Großteil ihrer Übungsflüge durchführen können, müssen wir ihnen in konstruktiver Weise auf die Sprünge helfen.
Zum Archiv mit allen Artikeln