[12.12.2017]
Jetzt schon mehr geplanter Kampfjetlärm als 2016
Das Jahr ist noch nicht vorbei, aber wir sind mit dem heutigen
Tag für 2017 schon mehr beplant als ganz 2016 – und auf Platz 1
der deutschen Übungslufträume. Die kaum genutzten
„Sanatoriumslufträume“ wurden zwar mehr beplant als 2016, aber
nicht sehr konsequent.
Entlastet wurden nicht die meistbeplanten Übungslufträume,
sondern Platz 3 und 4. Das ist zwar schön für die Menschen dort, zeigt
aber, dass noch kein gemanagter Prozess zur systematischen
Entlastung der übermäßig belasteten Übungslufträume existiert:
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Der Fliegerhorst Nörvenich kommt regelmäßig zu uns, um seinen
abendlichen Übungsbedarf zu decken – obwohl wir tagsüber schon mehr Stunden
Übungsbetrieb hatten, als in anderen Übungslufträumen
überhaupt geplant war.
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Immer wieder kommen Maschinen der Wehrtechnischen Dienststelle 61
aus Bayern zu uns, statt in die für technische Flüge
vorgesehenen TRA FRANKENALB zu fliegen – die „technischen Flüge“
sind übrigens der immer wieder gehörte Vorwand, warum dort keine normalen Übungen
stattfinden und sie meist brachliegt.
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Zu Luftbetankungen treffen sich Kampfjets aus Bayern,
Nordrhein-Westfalen (inkl. Tanker) und auch Tschechien ausgerechnet bei
uns, im meistbelasteten Übungsluftraum.
US-Luftbetankung
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Der US Air Base Spangdahlem hat offensichtlich noch niemand außer uns
mitgeteilt, dass sie nicht ihren kompletten bzw. überwiegenden
Übungsbedarf in einem einzigen Übungsluftraum decken kann. Eine
Show-Luftbetankung über der Nordsee mit Politikern an Bord zu
Propagandazwecken ist nett, hilft aber nichts, wenn die exzessiven
Rudelverlärmungen und -betankungen weiter alle bei uns stattfinden.
Es ist nach Jahrzehnten des ungebremsten Missbrauchs der TRA LAUTER
überfällig, die Beplanung und die Nutzung professionell zu
managen. Das ist kein Hexenwerk, sondern ganz normale
Budgetierung und Controlling.