Wir können nachvollziehen, warum Niederländer (und auch Belgier) gerne zu uns zum Üben kommen. Es muss wie Weihnachten sein, wenn sie in einem Übungsluftraum Gas geben können, der halb so groß wie ihr eigenes Land ist. Weite und Freiheit statt eines Flickenteppiches an Übungsluftraumgeklecker zu Hause, dazu hemmungslose Randale bis in die Nacht, ohne von den eigenen Bürgern angezählt zu werden, sind das Shangri-la für jeden ausländischen Kampfjetpiloten.
Es kann und darf aber nicht das Problem der Bürger und Steuerzahler im Saarland und der Westpfalz sein, wenn das Verteidigungsministerium den großzügigen Gastgeber spielt und unerwünschte Gäste in die Wohnzimmer anderer Leute einlädt, die die Bewohner terrorisieren. Wir akzeptieren keinerlei Vorwände, egal ob ach so schlechtes Wetter in den Niederlanden und Belgien oder wahnsinnig viel Unlust, mit den mobilen Versionen der POLYGONE-Radarstationen Vorlieb zu nehmen. Übungen können bei schlechtem Wetter verschoben werden, denn es sind nur Übungen. Auf das Anfliegen der POLYGONE können Briten, Polen, Rumänen, Bulgaren und andere verzichten – also auch Niederländer und Belgier. Wir sind nicht bereit, mit unserer Gesundheit und Lebensqualität für das Profilierungsbedürfnis des Verteidigungsministeriums zu bezahlen.
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