Beschwerde bei Annegret Kramp-Karrenbauer, Malu Dreyer, Peter Altmaier, Heiko Maas und anderen
Von einer Leserin aus Wadern
Ich bin in einer Zeit groß geworden, als Kampfjets im Tiefflug über unsere Köpfe hinwegdonnern durften. Jetzt, über 30 Jahre später, darf ich miterleben, wie dieser Kampfjetlärm wieder in pervertierte Schizophrenie ausartet. Und egal an welche Stelle ich mich wende, niemand ist zuständig.
Nun, „Großes beginnt immer im Kleinen“, dachte ich auch, als ich mich an meinen Bürgermeister wendete, in der Hoffnung, er würde sich für seine Bürger einsetzen. Wie zum Beispiel mit den Bürgermeistern der betroffenen Kommunen geschlossen zur Landesregierung zu gehen und mal Druck zu machen. Aber die Hierarchienverteilung in der Politik funktioniert nicht so, wie in der normalen Arbeitswelt. Hier muss man sich als „kleiner Mann“ gleich an die hohen Stellen wenden und was dabei raus kommt, wissen Sie auch. Da diese Beschwerden vom Lärmterror in der TRA Lauter das BMVg aber in keinster Weise interessiert, frage ich nun Sie, ob es Ihnen auch so geht? Ist Ihnen das Wohl der Menschen, Tiere und der Umwelt auch so egal?
Frau Kramp-Karrenbauer, ich zitiere: „Als Ministerpräsidentin setze ich mich mit ganzer Kraft für unser Saarland ein. Ich will, dass die Menschen auch in Zukunft gut und gerne hier leben“. Das „Gut“ lasse ich mal kommentarlos stehen. Das „Gerne“ stelle ich in Frage. Hier kann man bei dem täglichen Wahnsinn bis spät in den Abend nicht gerne leben. Hauen Sie doch mal mit ganzer Kraft beim BMVg auf den Tisch und sorgen Sie dafür, dass die TRA auch nur zeitweilig genutzt wird und nicht permanent, und dass sich das ausländische Militär über deren Hoheitsgebiet austobt.
Frau Dreyer: „Jeder von uns braucht ein Zuhause, in dem man alt werden kann“. Bei Ihrer Meinung und Einstellung geht es eh einmal Hü und einmal Hott. Brauchen wir nun ein Zuhause oder sollen wir der nächste Flüchtlingsstrom werden? Sollen wir nun alt werden, oder früh an Herzproblemen sterben?
Herr Altmaier, Sie können doch nicht wirklich stolz auf Ihre verlärmte und umweltverpestete Heimat sein? Über Ihrem Wahlkreis wurden im Monat Januar 1,7 Mio. Liter Treibstoff und 4,7kg CO 2 in die Luft geblasen. Das macht kein positives Bild.
Herr Maas, eine lebens- und liebenswerte Saar-Region können Sie nur erreichen, wenn Sie mal die Gesetze prüfen. Was ist mit dem Recht auf Lärmschutz? Was ist mit §1 BIMSchG?
SZ und SR, wo bleibt der kritische Journalismus? Sie berichten nur lapidar über das Thema Fluglärm und lassen dies so stehen. PUNKT! Wieso bleiben Sie nicht am Ball, fragen öfter mal nach, was unternommen wurde, ob sich überhaupt etwas weiter entwickelt etc.
Mir kommt es so vor, als hätten Sie alle vom BMVg einen Maulkorb bekommen. Von fast niemandem hört man etwas, fast alle schweigen und wenn man sich beschwert, ist niemand zuständig. Gehen Sie mal auf die Internetseite von Herrn Markus Tressel. Dort können Sie einen Bericht vom 25.01. mit Daten und Fakten lesen. Die Grünen im Saarland und Rheinland Pfalz sind die einzigsten, die AKTIV in dieser Sache sind. Wieso sind Sie nicht in der Lage, solche Daten beim BMVg anzufragen und diese auch zu veröffentlichen? Sie, als Ministerpräsidentinnen und Bundestagsabgeordnete sind doch in erster Linie für Ihr Bundesland verantwortlich. Schließen Sie sich zusammen und kämpfen für uns. Über 70 Stunden Lärmterror im Monat Januar, davon über 70% von ausländischem Militär sind der absolute Wahnsinn. Wir haben die Schnauze voll.
Wir sind nicht die Versuchsaffen des BMVg für Dauerstress- und Schadstoffbelastungsversuche. Wo bleiben das C und S in Ihren Parteinamen? Denn was hier abgeht ist unchristlich und asozial. Für das BMVg sind wir Fluglärmgegner das Problem und ein Dorn im Auge. Und komischerweise ist es auch hier immer ganz still, wenn Wahlkampfveranstaltungen sind oder Ministertreffen oder als Herr Gauck im Saarland war. Das BMVg hält uns doch für nur doof.
Jetzt geben Sie diese Mail bitte nicht an Ihre dafür eingerichtete Stelle weiter, um diese beantworten zu lassen. Den Quatsch über Verbündete und ÜBEN müssen und Arbeitsplätze, musste ich schon ertragen. Nur, für all diese „Argumente“ gibt es Lösungen. Für uns hier leider keine. Machen Sie mal Politik von Menschen für Menschen und lassen mal Außen vor, in welcher Partei Sie sind. Ist es so schwer, ein bisschen menschlich zu sein? Denken Sie doch mal an die Schichtarbeiter, an die Kinder und die Nerven der Bevölkerung. Politisch liegt so viel im Argen, weil die Basis im Stich gelassen wird. Sie haben leider vergessen, wo das Geld für Diätenerhöhungen herkommt. Geben Sie uns also bitte wenigstens unsere Ruhe zurück. Ich lade Sie recht herzlich, an einem schönen Sommertag auf meine Terrasse ein, um der Landesverteidigung beim ÜBEN zuzuhören. Glück auf!
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