Das Verteidigungsministerium hat auf den zunehmenden Protest gegen den weiter steigendenden Kampfjetlärm in der Region Saarland und Westpfalz ähnlich reagiert, wie Mahatma Gandhi den Verlauf solcher Konflikte beschreibt: „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen¹ sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“ Die dritte Phase hat mit einer Machtdemonstration begonnen: „Schaut und hört hin, Zivilisten. Wir lassen nicht nur die US-Kampfjetpiloten von 08:00 bis 23:30 Uhr hier tun, was sie wollen, sondern wir füllen ihre Pausen auch noch mit Bundeswehrgeschwadern aus ganz Deutschland.“
Wenn das Verteidigungsministerium nicht zur Ordnung gerufen wird und einlenkt, eskaliert der Konflikt weiter. Dabei wird es außerhalb der Kontrolle der Betroffenen liegen, was z.B. zivile Militärfanatiker tun werden. Wer Angst hat, sein geliebtes Militär aus allen möglichen Ländern könne sich nach Einschränkungen für Kampfjetpiloten hier nicht mehr wohlfühlen, greift vielleicht zu unfairen Mitteln, z.B. zu Flugblättern mit inakzeptablem Inhalt im Namen von anderen. Der Gedanke dahinter: Sind in den Augen der Öffentlichkeit die Rollen Täter und Opfer erst einmal verdreht, hat es auch der berechtigteste Protest deutlich schwerer.
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