Die unverschämte, rücksichtslose weitere Steigerung des Kampfjetlärms von früh bis in die gesetzliche Nacht und das Durchwinken aller US-Wünsche durch das Bundesverteidigungsministerium sorgen dafür, dass mehr und mehr Menschen die Duldung der US Air Base Spangdahlem und Ramstein in Frage stellen. Die US-Amerikaner zahlen keine Miete für die Bundesliegenschaften, auf denen ihre Basen stehen, verschlingen Steuergelder, verseuchen Grund und Wasser und machen Hunderttausende mit dem Lärm ihrer Kampfjetübungen und Hercules-Übungsrunden krank. Auch nächste Woche wird es weitergehen – vielleicht nicht mehr ganz so lange in den Abend. Aber das Spangdahlemer US-Geschwader wird auch weiterhin seinen überwiegenden Übungsbedarf bequem vor der Haustür in einem einzigen Übungsluftraum decken – dem über uns.
Das Verteidigungsministerium buckelt weiter gegenüber dem US-Militär und fährt gegenüber seinen Bürgern und Steuerzahlern einen Basta!-Kurs nach Gutsherrenart, der den Hinhalte-, Verständnisheuchel- und Abwiegelkurs abgelöst hat. Immer hoch halten sich einige Landespolitiker zurück – aus unterschiedlichen Gründen. Im angrenzenden Rheinland-Pfalz ist man überzeugt, ohne das US-Militär sofort zu verhungern. Im Saarland hat man Angst vor der eigenen Courage. Derweil reibt man sich im Verteidigungsministerium die Hände, denn auch dort hat man Jahrzehnte lang geschlafen und keine zukunftsfähigen Übungsszenarien entwickelt. Man war und ist sich sicher, hier in der Region dauerhaft leidensfähige und naive Menschen zur Verfügung zu haben, denen man mit Heldengeschichten von Piloten, die ihr¹ Leben für unsere Sicherheit riskieren, Lebensqualität und Gesundheit ungestört kaputtmachen kann.
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