[05.05.2018]
Rheinland-pfälzische Landesregierung verbreitet Fake-News über
„Entlastungen“
Mail an die Pressesprecherin des rheinland-pfälzischen
Innenministeriums
Sehr geehrte Frau Bräuer,
im Bericht der Nahe-Zeitung vom 05.05.2018
werden Sie zitiert:
„Fragt man auf der anderen Seite nach, stellt sich die Sache ein
wenig anders dar. Sonja Bräuer, Pressesprecherin des
rheinland-pfälzischen Innenministeriums, betont, dass das
Bundesverteidigungsministerium verschiedene Maßnahmen zur
Reduzierung der Fluglärmbelastung ergriffen habe, die
mittlerweile positive Ergebnisse zeigten. Beispielsweise
sei es gelungen, taktische Übungsflüge unterhalb des TRA-Lauter,
also unterhalb von 3000 Metern, in andere Regionen zu
verlagern. Außerdem dürften Übungsflüge nicht länger als 20
Minuten dauern, danach müsse das Training um mindestens 28
Kilometer verlagert werden. Die Sprecherin erklärt weiter,
dass ansässige Verbände für die Problematik immer wieder
sensibilisiert würden und eine gleichmäßigere Auslastung des
Luftraums angestrebt werde.“
Ich möchte Sie bitten, zukünftig Informationen des Militärs nicht
ungeprüft und in irreführender Art und Weise weiterzugeben.
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Seit 2016 gehen die
Nutzungsstunden
mit Kampfjets stetig nach oben
– unbestritten auch vom Luftfahrtamt der Bundeswehr. Auch der
besonders belastende Lärm am Abend und der Nacht ist mehr
geworden. Von Entlastung zu sprechen heißt Fake-News zu
verbreiten.
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Mit
Flügen unterhalb 3000 Metern, also unterhalb des
Übungsluftraums, hat das Geschwader der Air Base Spangdahlem am
Brückentag 30.04. genau die Maßnahmen unterlaufen, die uns einen
ruhigen Tag bringen sollten, nämlich die Nichtbeplanung aller
Übungslufträume an diesem Tag. Wir in unserer Region waren mal
wieder die Angeschmierten, weil sich die US Air Force an
keinerlei Gepflogenheiten hält.
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Flüge unterhalb 3000 Metern benötigen den Übungsluftraum nicht,
sind überall in Deutschland zulässig und haben daher aus Gründen
der Entzerrung der Lärmbelästigung hier überhaupt nichts
verloren.
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Wenn eine Maschine 20 Minuten lang kleine Kreise in unter 3000
Metern geflogen ist, bedeutet die Regelung mitnichten, dass
danach in der betroffenen Region Ruhe ist. Das Flugzeug fliegt
weiter – und dafür kommt ein anderes und macht Krach. Quasi
Krachablösung statt Wachablösung.
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Eine gleichmäßige Verteilung des Lärms innerhalb des
Übungsluftraums TRA LAUTER ist noch lange keine gleichmäßige
Verteilung innerhalb der Übungslufträume in Deutschland und
schon gar nicht innerhalb ganz Deutschland.
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In den offiziellen Planungen liegt die TRA LAUTER immer noch
weit vorne. Da sich geplant zu geflogen etwa wie 2:1 verhält und
2016 für alle größeren Übungslufträume galt, dürfte die TRA LAUTER
auch bezüglich der tatsächlichen Nutzungsstunden weit vorne
liegen. Bezüglich der aufsummierten Flugstunden wegen der
großen Anzahl gleichzeitig fliegender US-Jets eher noch weiter
vorne. Neu eingeführte Größen der Bundeswehr wie „Flüge“ sind
irreführend, da ein Flug 20 Minuten oder weit über 2 Stunden
dauern kann.
Es kann durchaus sein, dass die Steigerung der Belastung ohne die
Bemühungen der Bundeswehr noch extremer wäre. Allerdings reichen
Bemühungen nicht. Solange die US Air Force keine Ansage bekommt,
hier nicht unter 3000 Metern zu üben, und solange die
Betriebszeiten des Übungsluftraums TRA LAUTER nicht so angepasst
werden, dass sie ein klares Signal setzen und einen minimalen
Schutz gegen bis zu über 9 Stunden Anwesenheit von Kampfjets an
einem einzigen Tag bieten, kommen wir über das Stadium der
Bemühtheit nicht heraus. Nach über 30 Jahren Diskriminierung
durch Kampfjetlärmkonzentration wäre es aber an der Zeit.
Mit freundlichen Grüßen