Ab dem 23.07.2018 will Google die Nutzer des Browsers Chrome mit einer Warnung verunsichern, wenn sie unverschlüsselte Webseiten aufrufen (http:// statt https://) – z.B. unsere. Dies dürfte die Vorstufe dazu sein, in naher Zukunft unverschlüsselte Webseiten zu blockieren, d.h. sie dem Nutzer vorzuenthalten.
Warum will Google das tun? Wegen der Sicherheit?
Natürlich nicht. Öffentlich einsehbare Inhalte benötigen keine Verschlüsselung. Aber verschlüsselte Seiten benötigen ein sogenanntes SSL-Zertifikat, das auf dem Webserver hinterlegt ist. Damit die Anzeige der Seite über https:// funktioniert, muss auch das Zertifikat desjenigen im Browser hinterlegt sein, der das Zertifikat für den Webserver ausgestellt hat. Damit holt sich Google die Macht, das Internet zu zensieren. Unliebsame Zertifikatsaussteller fliegen aus Chrome raus – z.B. welche, die ihre Kunden nicht zum Einsatz von Google Analytics zwingen wollen. Damit können alle Webseiten, die ein Zertifikat dieser unliebsamen Zertifikatsaussteller nutzen, mit Chrome nicht mehr angezeigt werden. Können die Anbieter und Nutzer nicht mehr auf unverschlüsselte Seiten ausweichen, kann Google den Chrome-Nutzern beliebige Seiten vorenthalten und dies mit „Sicherheitsmaßnahmen“ begründen.
Google hat also nichts anderes vor, als unter dem Deckmäntelchen der Sicherheit eine umfassende Zensurmöglichkeit in Chrome einzubauen, und zwar eine, gegen die sich niemand wehren kann – außer man nutzt solche Browser nicht.
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