Am Abend geben die US-Gäste aus Spangdahlem im nördlichen Saarland alles, und zwar mit eingeschaltetem Nachbrenner. Dank des Persilscheins des Verteidigungsministeriums gibt es keinerlei Lärmobergrenze, denn so laut kann ein Kampfjet bei uns gar nicht sein, dass ihn die feinen Damen und Herren im Verteidigungsministerium hören würden. Überzeugend dagegen ist der Lärmschutz durch den Gartenzaun des saarländischen Innenministers. Er wohnt in St. Wendel, also mitten in der Lärmhölle. Und das schon sehr lange. Da sich Klaus Bouillon nicht gestört fühlt, muss es sich um einen wahren Wunderzaun handeln, der selbst Überschallknalle und die Gewalt von Nachbrennerlärm aufhält. Oder handelt es sich vielmehr um die bekannte Staatsräson, weil nichts stören kann, was nicht stören darf?
Die Begeisterung der ausländischen Gäste, hier nach Belieben die Sau rauslassen zu dürfen, trübt den Blick auf die Uhr. Das Planungsende von 18:45 Uhr wird deutlich überzogen.
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