Im Kalten Krieg hatten alle Angst vor den Russen, da konnte man selbst die Belastungen durch US-Militär als notwendige „Unbequemlichkeiten“ verkaufen. Das funktioniert heute nicht mehr. Wie gehen unsere Landespolitiker damit um? Sie haben erkannt, dass es nicht gut ist, das zu verharmlosen, was US-amerikanische und andere Kampfjetpiloten den Menschen im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz Tag für Tag antun. Die Hilfe der Atlantikbrücke „für das politische Leben danach“ ist nicht sicher, die derjenigen in Bonn und Berlin, die die planmäßige Flutung der Region mit Kampfjetlärm organisieren, noch weniger. Was also tun?
Statt ihre Chance zu nutzen, deutlich sichtbar etwas Gutes für ihre Bürger zu tun und eine drastische Beschneidung der Betriebszeiten des Übungsluftraums zu fordern, gehen die Innenminister im Saarland und Rheinland-Pfalz zum Thema auf eine Dauer-Tauchstation, die Perlentauchern in der Karibik Tränen in die Augen treiben würde. Immerhin verteidigen sie die diskriminierende Lärmkonzentration nicht mehr persönlich, weil sie wissen, dass es politischer Selbstmord wäre, mindestens aber politische Teilverstümmelung mit bleibenden Schäden. Dabei ist es so einfach. Man muss nicht einmal gegen NATO, US-Stationierung und Bundeswehr sein, denn die Lärmkonzentration bei uns ist keine zwingende Folge davon. Bonn und Berlin haben ja auch kein Kampfjetlärmproblem. Wir sind gespannt, wann die Innenminister im Saarland und Rheinland-Pfalz erkennen, dass sie benutzt werden.
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