Kommentar an die Regisseurin Anne Worst
Von unseren Vorstandsmitgliedern Doris und Horst Emrich
Nachdem wir uns den gestrigen Filmbeitrag über die Air Base Ramstein angesehen hatten, wurden wir in unserer Vermutung bestätigt, dass unsere kritische Betrachtung dieser ganzen Sache dem Rotstift zum Opfer fällt. Schließlich erfuhren Sie von uns ja Fakten über die nicht mehr hinnehmbaren Belastungen durch diesen Kriegsflughafen. Da ließ man doch lieber einen Herrn Hechler zu Worte kommen, der als Ramsteiner Bürgermeister mit der größte Fan dieser US-Militärs ist. Auch ein Herr Besier, selbsternannter Friedensaktivist, der zwar längere Zeit zu Wort kam, aber wenig zu sagen hatte, durfte in Ihrer wohlwollenden Jubelarie auftreten. Da durfte auch ein Bürger in dem sehr US-freundlichen Ort Miesenbach nicht fehlen, mit einer von vielen dümmlichen Äußerungen, dass er von „den Amis Chewing-Gum“ bekam, machte diese Sendung – wozu wurde sie eigentlich gedreht – „pefekt“!
Wie überaus "wichtig", all den Zuschauern in unendlicher Länge nochmals das Flugunglück vorzuführen, schließlich wurde darüber „noch nie“ berichtet!
Als ganz besondes wertvolle Recherche empfanden wir den Militärangehörigen, der in herzzereißender Manier die Rettung von Soldaten aus den Kriegsgebieten vortrug. Welch eine Show, dies anhand von weinenden und schweratmenden Puppen vorzuführen. Hatten die Menschen in den Kriegsgebieten, die von diesen Verbrechern getötet wurden, auch weinende Puppen, um auf ihr Leid aufmerksam zu machen? Schade!
Als ganz besonders dreist wurde von uns – und einigen Leuten, von denen wir eine Rückmeldung bekamen – dieser ehemalige feiste F-4-Pilot, der in seiner unfassbaren Arroganz noch meinte, die Bevölkerung hätte diesen Lärm zu ertragen. Wie gern möchten wir ihm sagen, dass wir schon genug ertragen durch die Besatzung seiner Landsleute. Dass Sie solch einem Ekelpaket noch ein solches Forum bieten, spricht auch für Ihre Einstellung dieser Sache gegenüber.
Wenn Sie nur mit einem Satz die Arbeit und Notwendigkeit unserer Bürgerinitiative erwähnt hätten, wenn Sie mit nur wenigen Worten die tägliche Lärmfolter und Verseuchung unserer Umwelt durch desen Schandfleck Ramstein erwähnt hätten, würden wir sogar etwas Verständnis aufbringen. Nicht einmal das haben Sie sich getraut! Sie haben uns unsere kostbare Zeit geraubt für nichts und wieder nichts! Es sei Ihnen versichert, dass die „Zuneigung“, wie sie von Ralf Hechler und dem Leiter des unnützen Dokucenters vermittelt wurde, längst abgekühlt ist bei der Bevölkerung, die Tag für Tag ihrer Gesundheit und Lebensqualität beraubt wird! Ramstein und Spangdahlem sind zwei Kriegsflughäfen, von denen völkerrechtswidrige Kriege ausgehen und illegale Drohnenkriege und Folterflüge durchgeführt werden. Das wären Themen gewesen, die wir in einer 45-minütigen Sendung erwartet haben!
Fazit: Warum sollte auch eine öffentlich-rechtliche Anstalt – ohnehin sehr besatzerfreundlich eingestellt – eine kritische Sendung erlauben? Was interessiert diese von Steuergeldern getragene Fernsehanstalt und ihre eingenordeten Redakteure, was die Menschen um diese immer mehr verhasste Air Base ertragen müssen?
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