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• [30.08.2018]  „Und als Nachtschichtler kriegt man im Saarland/Westpfalz in vielen Regionen an Werktagen gar nicht mehr geschlafen, da Jets meist morgens ab 9:30 Uhr schon lautstark „Weckservice“ spielen“

  Mail an den SWR

  Von einem Leser aus dem Kreis Neunkirchen

  Ich fin­de es gut, dass Sie die Be­haup­tung des Mi­li­tärs, es wäre "we­ni­ger ge­flo­gen wor­den", nun et­was kri­ti­scher be­trach­ten und sich auch ein­mal die Mei­nung der Bürger­in­itia­ti­ve ge­gen Flug­lärm an­hö­ren. Ich selbst kann für mei­ne Re­gi­on (Kreis Neun­kir­chen, Saar­land) näm­lich nur deut­lich be­stä­ti­gen, dass die Übun­gen des Mi­li­tärs mas­siv zu­ge­nom­men ha­ben. Und ins­be­son­de­re die Ame­ri­ka­ner ar­bei­ten häu­fig mit Tricks, um ih­re Nut­zungs­sta­tis­tik auf­zu­hüb­schen.

  Bei­spiels­wei­se flie­gen oft meh­re­re Jets hin­ter der sel­ben HEX Ken­nung, um nur ein­mal gezählt zu wer­den. Oder sie flie­gen außer­halb der an­ge­setz­ten Übungs­zei­ten ein­fach "un­ter dem Ra­dar" im Tief­flug, was ins­be­son­de­re Abends ger­ne noch ein­mal für mas­si­ve Laustärke sorgt. Auch die Ke­ro­si­na­blässe ha­ben of­fen­bar zu­ge­nom­men, wohl­ge­merkt muss das Mi­litär die­se nicht mel­den. Ich ha­be selbst Mess­geräte auf­ge­stellt, die TVOC Wert in­kl. Ben­zol mes­sen können und die Wer­te stei­gen bei Be­tan­kungsübun­gen re­gelmäßig an. Fer­ner ist die Lautstärke und Häufig­keit eben­falls schlim­mer ge­wor­den. Peaks von über 90dBa sind kei­ne sel­ten­heit. Und als Nacht­schicht­ler kriegt man im Saar­land/West­pfalz in vie­len Re­gio­nen an Werk­ta­gen gar nicht mehr ge­schla­fen, da Jets meist mor­gens ab 9:30 Uhr schon laut­stark „Weck­ser­vice“ spie­len.

  Auch Über­schall­knal­le ha­ben zu­ge­nom­men. - Was das für die Be­völ­ke­rung be­deu­tet? Schau­en Sie sich die Ge­sund­heits­sta­tis­tik des Saar­lan­des an. Sie spricht Bän­de. Wenn Sie ger­ne ein­mal einen klei­nen „Ge­schmack“ be­kom­men wol­len, was wir in die­ser Re­gi­on täg­lich (neu­lich wur­den so­gar an den Wo­che­n­en­den 2x mas­siv vom Mi­li­tär ge­flo­gen) er­lei­den müs­sen, dann kön­nen Sie sich ger­ne die­ses klei­ne Pa­ket mit Vi­deos an­se­hen – ins­be­son­de­re das vom 28.03.2017 (3 Mi­nu­ten un­ge­schnit­ten) ist in­ter­essant. Die Vi­de­os kön­nen ger­ne frei von Ih­nen ver­wen­det wer­den. Wenn Sie ger­ne noch ak­tu­el­le­re Vi­deos von 2018 se­hen möch­ten emp­feh­le ich Ih­nen u.a. die­ses. Kurz­um: Was uns und der Um­welt hier zu­ge­mu­tet wird und seit Jah­ren deut­lich an In­ten­si­tät zu­nimmt ist ge­ra­de­zu Kör­per­ver­let­zung und zeigt lei­der ge­ra­de von Sei­ten des US Mi­li­tärs, dass wir in un­se­rem ei­ge­nen Land kei­ne Rech­te mehr ha­ben.

  Ich hat­te mich schon an die UN Men­schen­rechts­kom­mis­si­on ge­wandt die von der Sa­che weiß, aber nichts un­ter­neh­men will. Und auch ei­ne An­zei­ge ge­gen die Ver­tei­di­gungs­mi­nis­te­rin blieb oh­ne Er­folg. Laut Staats­an­walt­schaft Ber­lin sind die Po­li­ti­ker nicht für das Bür­ger­wohl ver­ant­wort­lich oder um ge­sund­heit­li­che und ma­te­ri­el­le Schä­den von ih­nen ab­zu­wen­den – trau­rig! Ich bit­te Sie al­so dar­um, die­se Skan­da­le in­ten­siv auf­zu­de­cken und nicht den Lü­gen sei­tens Mi­li­tär und Po­li­tik auf den Leim zu ge­hen. Mit ei­ner jour­na­lis­tisch sorg­fäl­ti­gen Re­cher­che wer­den Sie auf ziem­lich vie­le Skan­da­le sto­ßen. Bei­spiels­wei­se die ho­he Be­las­tung mit krebser­re­gen­den Stof­fen um die Air Ba­ses und im Trink­was­ser, wes­halb die Amis auch ger­ne Was­ser aus Nonn­wei­ler be­zie­hen möch­ten.

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