Artikel aus Aktuelles

• [04.09.2018]  „Mein Kind konnte natürlich heute auch nicht schlafen, bei dem 30 minütigen Dröhnen, das bis eben noch über unseren Köpfen getobt hat“

  Beschwerde an die saarländischen Landtagsabgeordneten

  Von einer Leserin aus Illingen

  Ich sit­ze hier ge­ra­de um 20:29 Uhr in mei­nem Wohn­zim­mer und ge­nieße es, dass der Abend­lärm seit un­ge­fähr 3 Mi­nu­ten vor­bei ist. Oder zu­min­dest hof­fe ich, dass es so ist. Mein Kind konn­te na­tür­lich heu­te auch nicht schla­fen, bei dem 30 minüti­gen Dröh­nen, das bis eben noch über un­se­ren Köp­fen ge­tobt hat.

  Und das soll nun den kom­plet­ten Sep­tem­ber bis 22 Uhr so wei­ter­ge­hen? Al­lein der Ge­dan­ke dar­an lässt mich in­ner­lich ko­chen. Ich kann es im­mer noch nicht be­grei­fen, dass so et­was in ei­nem an­geb­lich de­mo­kra­ti­schen Recht­staat mög­lich ist. Bis 2015 ha­be ich noch im süd­li­chen Saar­land ge­wohnt und nicht ge­wusst, oder auch nie­mals für mög­lich ge­hal­ten, wie sehr die Be­völ­ke­rung hier wei­ter nörd­lich ter­ro­ri­siert wird.

  Wir ha­ben uns im Raum Il­lin­gen ein Haus ge­kauft, weil wir Er­ho­lung ge­sucht ha­ben. Wir woh­nen hier wun­der­schön länd­lich, ab­seits jeg­li­chen Straßen­lärms. Und trotz­dem ma­che ich mir je­den Tag die Ner­ven ka­putt. Ich lie­be mein Haus, ha­be aber schon so oft mit dem Ge­dan­ken ge­spielt, es trotz ho­her Ver­schul­dung zu ver­kau­fen. Die­ses Aus­ge­lie­fert­sein an den Krach, dem man ein­fach nicht ent­flie­hen kann. Das stän­di­ge Ohren­zu­hal­ten, wenn wir auf dem Spiel­platz sind, die Stun­den, die wir brau­chen un­ser Kind ins Bett zu brin­gen, wenn wie­der Aben­d­ran­da­le herrscht. Ich hof­fe im­mer noch dar­auf ir­gend­wann auf­zu­wa­chen und fest­zu­stel­len, dass al­les nur ein Alb­traum war, denn so fühlt man sich hier.

  Ich bit­te in­stän­dig dar­um, dass end­lich et­was sei­tens der Po­li­tik ge­tan wird. Wa­rum ha­ben wir denn einen Rechts­staat, wenn Bür­ger zwei­er Bun­des­län­der kei­ne Rech­te be­sit­zen? Denn hier wer­den Men­schen­rech­te mit Füßen ge­tre­ten. Mei­ne kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit und die vie­ler an­de­rer Bür­ger hier, wird näm­lich je­den Tag aufs Neue mas­siv be­ein­träch­tigt.

  Ich bit­te dar­um, dass mehr Po­li­ti­ker tätig wer­den und zum Woh­le der hier le­ben­den Men­schen han­deln. Es ist nicht bes­ser ge­wor­den, son­dern wird im­mer schlim­mer. Bit­te stop­pen Sie auch die an­gekün­dig­ten Flü­ge der US Air Ba­se Spang­dah­lem bis 22 Uhr.

  Twitter/X

Zum Archiv mit allen Artikeln