Die Konzentration des Kampfjetlärms in der Region Saarland und angrenzendes Rheinland-Pfalz ist eine bewusst konstruierte, staatlich herbeigeführte Diskriminierung der Bevölkerung. Darüber ist schon lange nicht mehr zu diskutieren. Abwiegeleien, Nebelkerzen, Ausreden – alles entlarvt.
Das Verteidigungsministerium mauert weiter und will uns und unseren Politikern den Lärm als Naturereignis verkaufen, an dem niemand und schon gar nicht das Verteidigungsministerium etwas ändern könne. Grundlage dieses (Nicht-) Handelns ist die Vorstellung, man könne alles aussitzen. Das funktioniert nicht bei Revierverletzungen, an die die Opfer jeden Werktag und manchmal auch an Wochenenden und Feiertagen lautstark erinnert werden. Aus Sicht der Menschen im Saarland und der Westpfalz sind nicht nur die Kampfjetpiloten der Air Base Spangdahlem Eindringlinge, von denen sie zu Hause aufgesucht und belästigt werden, auch Belgier, Niederländer, Italiener und Bundeswehrpiloten aus Büchel, Nörvenich, Neuburg und Jagel sind randalierende Fremde, gegen die man sich und seine Familie verteidigen muss. Das sind uralte Instinkte, die niemals einschlafen – erst recht nicht, wenn die eigenen Kinder nicht (ein-) schlafen können, die der Krachmacher und Schreibtischtäter in ihrem ruhigen Zuhause dagegen schon.
Lenkt das Verteidigungsministerium nicht ein, muss es einen immerwährenden und grundgesetzwidrigen Krieg gegen einen Teil der eigenen Bevölkerung führen. Dass dabei der Ruf und früher oder später auch die eine oder andere Karriere auf der Strecke bleiben, ist unvermeidlich.
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