Sie sind seit letzter Woche zurück von der Großübung in Skandinavien, und „die Scheiße geht wieder los“, wie Betroffene den werktäglichen, stundenlangen Dauerlärm der US Air Force im Saarland und dem angrenzenden Rheinland-Pfalz zusammenfassen. Das Luftfahrtamt der Bundeswehr hat vom Verteidigungsministerium den Auftrag, uns diesen absichtlich hier konzentrierten Lärm als unabänderliches Naturereignis zu verkaufen, damit man sich keine Gedanken über die Zumutbarkeit des US-Militärs in Deutschland und eine Abkündigung der Stationierungsverträge machen muss. Das bequeme Üben der US-Piloten „vor der Haustür“ hat für Verteidigungsministerium und Bundesregierung eine höhere Priorität als die Gesundheit ihrer Bürger. Wie praktisch, dass Staatsanwälte weisungsgebunden sind.
Auch heute fällt das Geschwader der US Air Base Spangdahlem wieder bei uns ein, mit dem Persilschein der feinen Damen und Herren des Verteidigungsministeriums im fernen Bonn und Berlin. Dort kennt man keinen Kampfjetlärm, hier verleidet einem der leichtfertig erlaubte Dauerkrach alles, von der Gartenarbeit über Home-Office, künstlerische Betätigung und Spaziergänge bis zur Genesung bei Krankheit. Wer zur Reha nach Bypässen in Weiskirchen war, wird diese Lokation beim nächsten Mal kaum bevorzugen.
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