Wir dachten eigentlich, wir müssten niemandem mehr erklären, dass man die mutwillig herbeigeführte Lärmkonzentration durch militärische Übungsflüge nicht mit irgendeinem Geschwurbel von Verteidigung, Bedrohung oder Übungsbedürfnis erklären kann. Ist es Sturheit oder Dummheit, wenn Politiker betroffene Bürger immer wieder mit solchem absolut unpassendem Gelaber provozieren und verärgern? Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion lässt einer Bürgerin tatsächlich antworten:
„Vorweg: Wir sind den hier stationierten NATO-Streitkräften für ihren Beitrag zur Sicherheit unseres Landes sehr dankbar. Denn u.a. die Entwicklungen in Osteuropa der letzten Jahre besorgen uns zutiefst. Die Bereitschaft, die Mitglieder der NATO zu schützen, erfordert daher auch entsprechende Übungsmöglichkeiten für den – hoffentlich nie eintretenden – Ernstfall.“
Das klingt zwar ganz toll stramm transatlantisch, rechtfertigt aber keinesfalls, dass die US Air Force hier randaliert, als handele es sich um eine Horde Wahnsinniger. Danach kommt ein bisschen Wischi-Waschi, dass sie mit „den NATO-Streitkräften im Gespräch bleiben, welche Übungsflüge unbedingt notwendig sind.“ Genausogut könnten sie einen Hund fragen, ob er das Schnitzel auf dem Tisch unbedingt fressen muss. Das Verteidigungsministerium muss die Betriebszeiten des deutschen Übungsluftraums TRA LAUTER so einschränken, dass keine menschenverachtenden 220 Tage im Jahr mit insgesamt 788 Stunden Kampfjetlärm mehr möglich sind. So einfach ist das, und gefragt werden muss dazu kein einziger Ausländer.
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