Es ist lobenswert, dass sich der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans den Sorgen und Nöten der Bürger im Dialog stellt, z.B. gestern in Eppelborn. Was uns von jemandem berichtet wurde, der anwesend war, legt den Verdacht nahe, dass ein Filz aus Militär und Ehemaligen immer noch großen Einfluss auf unsere Landespolitiker hat. Anders ist es kaum zu erklären, dass Tobias Hans glaubt, dass man „dort üben muss, wo es etwas zu verteidigen gibt“, dass dieses „dort“ ausgerechnet bei uns liegt, und dies auch äußert. Würden die Kampfjetpiloten dort üben, wo ihr Auftrag sie im Verteidigungsfall hinführt, dann würden sie im Tiefflug über Bonn und Berlin üben, da wo unsere Führung sitzt, statt in 3000 bis 12000 Metern Höhe irgendwo in der Provinz. Und sie würden vor allem im Osten üben, da wo der böse Russe angeblich einfallen wird.
Das Verteidigungsministerium stopft den Lärm zu uns, weil es selbst keine einzige Minute davon ertragen will – weder im Dienst, noch zu Hause – und das Saarland und angrenzende Rheinland-Pfalz als Gästeklo für seine Bündnispartner festgelegt hat. Alles andere sind Nebelkerzen, Ablenkungsmanöver und Spiel auf Zeit – bis die saarländische Landesregierung die Spielchen durchschaut.
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