Aus Sicht des rheinland-pfälzischen Innenministers ist die Antwort einfach: alles. Roger Lewentz lacht sich ins Fäustchen. Er ist der Informationsveranstaltung der Bundeswehr am 21.02.2019 in Wadern ferngeblieben und hat auch keine Delegation hinreisen lassen. Wer beschließt, dass ein Problem in der Provinz kein Problem sein darf, bleibt einfach jahrelang auf Tauchstation und regiert bei Vertuschungsbedarf hinter den Kulissen ins Ministerium der schwächlichen grünen Umweltministerin Höfken durch.
Im Saarland ist es schwieriger, da fast das komplette Saarland unter dem meistgenutzten Kampfjetübungsluftraum TRA LAUTER liegt und selbst im Stadtverband Saarbrücken der Lärm gelegentlich stört. Auch glaubt kein Saarländer, dass im Land die Lichter ausgehen, sollte sich das US-Militär mal verabschieden. Also hat der saarländische Innenminister Klaus Bouillon das Angebot der Bundeswehr angenommen, die Kommunalpolitik und die Medien über die Situation zu informieren. So weit, so richtig, und allemal besser als Roger Lewentz, dessen Vorgänger Karl-Peter Bruch es bis zum US-Ehrenoberst geschafft hat.
Leider ist Bouillon nicht als Anwalt seiner Bürger aufgetreten, sondern als Militärversteher, der seinen Bürgern die deutschlandweit einmalige Konzentration an militärischem Übungsfluglärm bloß von der Bundeswehr noch besser erklären ließ.
Er hat die Plattitüde „es muss dort geübt werden, wo es notwendig ist“ vom Podium herabgepredigt, obwohl „es soll und darf dort geübt werden, wo es bequem ist“ der Realität näher käme. Um das Fass zum Überlaufen zu bringen, hat er die alte Kamelle von den zwei Familien wiederholt, die angeblich den Großteil der Beschwerden einreichen. Das mag vielleicht vor zehn Jahren so gewesen sein, als die meisten Bürger nach zwei bis drei wirkungslosen Beschwerden resigniert haben, aber diese Zeiten sind lange vorbei.
Glaubhaftes Agieren im Sinne der Bürger sieht anders aus und hört sich anders an. Da geht noch was, finden wir.
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