Beschwerde an die Bundesverteidigungsministerin und die rheinland-pfälzische Landespolitik
Von einer Leserin aus Kaiserslautern
Am heutigen Vormittag um genau 11:33 Uhr (Funkuhr) knallte es über Kaiserslautern Sekunden hintereinander zweimal. Der zweite Knall war so extrem laut, dass Wände und Fußboden zitterten. Sofort kam mir der Gedanke an eine Explosion, herbeigeführt durch einen Sprengsatz, wie er vor einigen Tagen in Enkenbach-Alsenborn einen Arzt getötet und in Otterberg zwei Menschen verletzt hat. Für die, die sich hier nicht auskennen, beide Orte liegen im Landkreis Kaiserslautern. Die Bevölkerung wird über die Medien aufgerufen, wachsam zu sein, um weitere Explosionen – die von der Polizei nicht ausgeschlossen werden – zu verhindern. Inzwischen weiß ich, dass es sich um Überschallknalle handelte. Wurde unter anderem in den Nachrichten von SWR 4 verbreitet, da besorgte Menschen bei der Polizei angerufen hatten.
Wie sensibel gehen Sie, die Sie für die Genehmigung der täglichen Verlärmung unserer wundeschönen Westpfalz und dem Saarland verantwortlich sind, mit den Menschen hier um? Sicherlich hat es sich auch bis zu den meisten von Ihnen herumgesprochen, was hier passiert ist. Dass die Bevölkerung mit solchem Verhalten der Piloten in Angst und Schrecken versetzt wird, ist überhaupt nicht nachvollziehbar. Der tägliche Lärm durch Kampfjets über unseren Köpfen ist ganz einfach nicht hinnehmbar und muss durch Sie als Verantwortliche dringend begrenzt werden. Wie lange glauben Sie, tolerieren wir noch, der Abfalleimer für Lärm und Umweltbelastungen durch das Militär zu sein?
Zu dem Kampfjetgedröhne kommen in letzter Zeit vermehrte Starts und Landungen von und zur Airbase Ramstein. Auch in Zeiten der angeblichen „Nachtruhe“. Was ist Ihnen unsere Gesundheit wert? Ich gebe mir die Antwort gleich selbst: NICHTS. Und dass Sie damit gegen Art. 2 des Grundgesetzes verstoßen, ist Ihnen vermutlich auch vollkommen gleichgültig.
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