Das Verteidigungsministerium hat Tornado- und Eurofighterausbildungen zurück nach Deutschland geholt und möchte weiterhin den großzügigen NATO-Gastgeber spielen. Wohin mit dem Mehr an Bundeswehrlärm und dem weiterhin anfallenden Kampfjetlärm der Ausländer? Natürlich zu uns. Wir haben es gemerkt und dokumentiert, das Verteidigungsministerium musste unsere Messungen bestätigen, und nun probieren die Schlauen in Bonn und Berlin, aus grundgesetzwidriger Diskriminierung etwas harmlos und notwendig Klingendes zu basteln.
Es soll alles so bleiben, außer dass es jedes Jahr noch lauter wird. Die Bundeswehr lädt sich regelmäßig Italiener ein, die US Air Force Kumpels aus den USA, und alle randalieren fröhlich bei uns. Was taten die Schlauen? Den Ausländern nahelegen, zu Hause zu üben? Den Lärm gleichmäßig über Deutschland verteilen? Ach was.
Zunächst hat man sich in den eigenen Statistiken eine neue Definition für „Flüge“ ausgedacht: Man nimmt einfach alle Flüge einer Lärmwelle bzw. Übungseinheit und zählt sie als einen einzigen Flug. Damit verschwurbelt man, dass bei uns meist über zehn US-Maschinen gleichzeitig herumdröhnen und in anderen Übungslufträumen eine Handvoll Bundeswehrmaschinen. Außerdem kann man so davon ablenken, dass die Übungen der US-Amerikaner länger dauern. Dann kann man vollmundig behaupten, dass in den vier größeren Übungslufträumen die „Flüge“ gleichmäßig verteilt sind. Dass in den Statistiken des Verteidigungsministeriums die hiesigen Flüge unterhalb des Übungsluftraums (wegen POLYGONE) komplett unter den Tisch fallen, wird gerne genommen, um mit Zahlen zu lügen. Zum Ruhigstellen der Landespolitik reicht es allemal.
Die veröffentlichten Planungen sind ebenfalls Teil der Propaganda. Die Anwesenheit von Kampfjets in unserer Region steigt Jahr für Jahr. Aber die Planungen sind gegenüber 2018 rückläufig. Man fliegt dann eben auch außerhalb der Planungen wie gestern und heute. Sie sind ja nicht verbindlich, diese Planungen. Ist das nicht toll?
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