Seit Beginn unserer Messungen hatten wir keinen Tag mit mehr aufsummierten Flugstunden als heute: 56 Flugstunden und 7 Flugminuten. Man kann die Zahl auch anders veranschaulichen: In den heutigen 4 Stunden und 22 Minuten mit Kampfjets waren im Durchschnitt fast 13 Maschinen gleichzeitig in der Luft. Nur hier in der Region. Woanders in Deutschland gibt es diese Massenverlärmungen nicht.
Besonders die US Air Force ist oft mit einer zweistelligen Anzahl Maschinen gleichzeitig in der Luft. Woanders üben sie so gut wie nicht, daher gibt es diese Rudelverlärmungen nur bei uns. Genau deswegen war das Luftfahrtamt der Bundeswehr bemüht, eine Größe „Flüge“ zu erfinden, in denen alle Maschinen einer Lärmwelle als nur ein einziger Flug gezählt werden. Man weiß in Köln also ganz genau, dass man tricksen muss, weil die Wahrheit ungeheuerlich ist. Und es muss jemanden geben, der die Trickserei beauftragt hat, jemand, der nahe genug am Flugbetrieb ist, um zu wissen, was gespielt wird, und hoch genug in der Hierarchie, um die Trickserei anzuweisen. Da bleibt nicht viel übrig.
Unsere Messmethoden sind besser geworden. Die Piloten können sich nicht mehr so einfach aus den Statistiken mogeln, wenn sie ihre Mode-S-Sender ausschalten. Es ist allerdings davon auszugehen, dass auch unsere verbesserten Messmethoden eine Menge Flüge nicht erfassen, vor allem die mit abgeschaltetem Mode-S-Sender unterhalb des Übungsluftraums. Diese Flüge tauchen auch in den offiziellen Statistiken des Übungsluftraums nicht auf.
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