Die US-Militärfreunde des Verteidigungsministeriums, mit denen man „eng zusammenarbeitet“, fallen wieder mit Kampfjets über uns her. Die US Air Force und unsere Politiker tun so, als sei nie ein Kampfjet bei uns auf einem Übungsflug abgestürzt, als wäre unsere Region nicht deutschlandweit meistbelastet durch Kampfjetübungen und damit auch deutschlandweit am meisten gefährdet. Keiner unserer Politiker musste ins Gefängnis, keiner musste eine Geldbuße zahlen. Also fühlen sie sich ermutigt, weiter zum Thema abzutauchen – nur um gelegentlich hochzupoppen, um uns zu erklären, dass Lärm- und Gefährdungskonzentration bei uns ein Naturgesetz seien, oder auf Zeit zu spielen. Denn woanders in Deutschland will man dieses Naturgesetz nicht.
Man will darüber reden, sagt man. Bald. Und das muss reichen. Man muss ja nicht tatsächlich darüber reden. Zumindest nicht dieses Jahr. Jedes weitere Jahr, in dem man die Bürger einlullt, ist ein gewonnenes Jahr für das Verteidigungsministerium, das weiß, dass es für „Wir lassen ausländische Kampfjetpiloten jeden Tag stundenlang abartigen Kriegslärm über euch auskippen“ keine Freiwilligen geben wird – eher erbitterte Gegenwehr wie z.B. in Sachsen, dessen Übungsluftraum so gut wie brachliegt. Das tut er nicht deshalb, weil man dort Übungen mit fünf Arbeitstagen Vorlauf planen muss. Wer jeden Tag übt, reicht eh für jeden Tag eine Standardplanung ein. Dort ist die Politik diesbezüglich hellwach.
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