Die summierte Anzahl an geflogenen Stunden über alle Maschinen bezeichnen wir als Flugstunden. Das ist die Größe, die Innenminister Bouillon mit den Nutzungsstunden (Anwesenheit von Kampfjets) verwechselt hat. Normalerweise vermeiden wir diese Größe, weil Politiker damit überfordert sind und glauben, es könne gar nicht mehr als 24 Flugstunden am Tag geben. Wir erklären gerne:
Am heutigen Tag waren 6 Stunden und 10 Minuten lang Kampfjets in der Luft. Und zwar so viele, dass insgesamt 57 1/2 Flugstunden angefallen sind. Das ist der absolute Rekord seit Beginn unserer Messungen im Juni 2016. Man kann es auch so ausdrücken, dass heute 6 Stunden und 10 Minuten lang im Durchschnitt 9 Kampfjets gleichzeitig in der Luft waren – mal weniger, mal mehr.
Das gibt es in keinem anderen Übungsluftraum in Deutschland, was vor allem an der US Air Force liegt, die nur bei uns übt. Und an den neu eingeführten Rudelverlärmungen der Bundesluftwaffe, die offenbar auch nur bei uns stattfinden. Militär und Politik mögen die Größe „Flugstunden“ überhaupt nicht. Denn sie macht transparent, dass die Kampfjetlärmkonzentration bei uns noch erheblich höher ist, als die Nutzungstunden zeigen. Unsere Region ist also nicht doppelt so stark belastet wie die anderen großen Übungslufträume, sondern mindestens sechs Mal so stark: doppelt so viele Nutzungsstunden mal drei Mal so viele Kampfjets gleichzeitig in der Luft. Das würde man über die Flugstunden sofort sehen. Soll man aber nicht.
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