Wir haben uns beim Besuch des saarländischen Landtags gefragt, ob sich die Abgeordneten den Lärm bloß „besser erklären ließen“, statt ein Ende des Terrors zu fordern. Der CDU-Abgeordnete Alwin Theobald überrascht uns nicht. Die CDU ist so militärnah, dass selbst mit einer Verteidigungsministerin aus dem Saarland keine spürbare Besserung eingetreten ist. Auch ist kein Schutz vor dem besonders belastenden Kampfjet-Abendlärm durch entsprechende Betriebszeiten des Übungsluftraums eingerichtet worden. Für CDU-Blockflöten lässt sich die Lärmkonzentration im Saarland immer mit einer allgemeinen Bedrohungslage erklären. Seltsam nur, dass diese allgemeine Bedrohungslage nicht auch zu Kampfjetlärm bei den Schlauen in Bonn und Berlin führt, und dass sie nirgendwo so hoch ist wie im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz. Den Kampfjetlärm ausländischer Streitkräfte rechtfertigt er mit einer Analogie zur Bundeswehr, die Übung und Training brauche. Diese Verschwurbelungstechnik gehört zur Standardausrüstung der CDU. Damit will sie den hier vollkommen unnötigen US-Lärmterror „einbürgern” und uns als „Naturgesetz“ aufschwatzen.
Wie kann ein saarländischer Politiker die Diskriminierung seines Landes bei der Kampfjetlärmbelastung nicht nur hinnehmen, sondern auch noch vertuschen und verteidigen? Will man so durch Willfährigkeit den Karriereweg nach Berlin vorbereiten, wie es Annegret Kramp-Karrenbauer und andere vorgemacht haben? Sollten wir nicht lieber Politiker in den Landtag wählen, die etwas für das Land tun?
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