Lehrer entlarven abschreibende Schüler am besten, wenn die Abschreiber Fehler und Unsinn der Banknachbarn übernehmen. So ist es auch beim Kampfjetlärm im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz. Selbst das Verteidigungsministerium musste die Höchstbelastung unserer Region einräumen. Trotz Weglassens der POLYGONE-Übungen unterhalb des Übungsluftraums ist die deutschlandweite Spitzenbelastung des Übungsluftraums TRA LAUTER in der Statistik des Verteidigungsministeriums deutlich zu erkennen. Gegen diese Diskriminierung seines Landes müsste jeder Landespolitiker angehen. CDU-Politiker nicht. Sie verschweigen diese Fakten.
Der Anteil ausländischer Streitkräfte am Kampfjetlärm überwiegt. Dies wird besonders deutlich, wenn man nicht nur die Nutzungsdauer, sondern auch die angefallenen Flugstunden betrachtet. Vor allem die US Air Force fliegt oft mit einer zweistelligen Anzahl an Kampfjets gleichzeitig. Diese Besonderheit in unserer Region wird noch vehementer totgeschwiegen als die bereits übermäßige Dauer der Übungen in der offiziellen Statistik. Ausländische Streitkräfte müssen hier nicht üben. Trotzdem versuchen CDU-Politiker immer wieder, eine Verbindung zur Bundeswehr und der Notwendigkeit von Übungen für deren Einsatzbereitschaft herzustellen, in der Hoffnung, eine Akzeptanz für die Übungen ausländischer Kampfjetpiloten bei uns zu schaffen. Kein CDU-Politiker hinterfragt, warum Übungen ausländischer Streitkräfte nicht eingeschränkt oder wenigstens gerecht über die Übungslufträume in Deutschland verteilt werden.
Zu guter Letzt: Die „Bedrohungslage“. Seit Jahren führen CDU-Politiker eine irgendwie gefühlte „Bedrohungslage“ in der Welt an, mit der sie die Kampfjetlärmkonzentration im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz rechtfertigen. Wie kann es sein, dass diese „Bedrohungslage“ in allen anderen Übungslufträumen in Deutschland zu deutlich weniger, in Bonn, Berlin und den meisten Regionen zu überhaupt keinem Kampfjetlärm führt? Natürlich ist diese Rechtfertigung ausgemachter Unsinn. Trotzdem plappert ihn jeder CDU-Politiker nach, um mit Angstmacherei den mutwillig konzentrierten Lärm als notwendig zu verkaufen.
Zusammenfassend ist davon auszugehen, dass es in der CDU eine verbindliche Sprachregelung („Parteiräson“) gibt, weil man die Diskriminierung im Saarland und angrenzenden Rheinland-Pfalz aufrechterhalten will. Die Bundesregierung will weiterhin den großzügigen NATO-Gastgeber auf Kosten unserer Lebensqualität und Gesundheit spielen und weiß, dass sich niemand sonst in Deutschland so viel Kampfjetlärm bieten lassen würde. Will ein saarländischer Politiker in der CDU etwas erreichen, sein Pöstchen behalten oder gar an die Fleischtöpfe in Berlin gelangen, dann spielt er mit. Verrat an den Bürgern im eigenen Bundesland ist ein kleiner Preis für die Karriere.
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